Weniger Tempo und Flüsterasphalt empfohlen | Schaumburger Wochenblatt

Weniger Tempo und Flüsterasphalt empfohlen

Temporeduzierungen, Flüsterasphalt und die Reduktion auf zwei Spuren sind einige der Vorschläge, welche das beauftragte Fachbüro zur Reduktion des Lärms an Bundestraße in Nienstädt vorgeschlagen hat. Als langfristige Lösung steht noch immer der Bau einer Umgehungsstraße im Raum.

Bei der Vorstellung der vierten Stufe des Lärmaktionsplanes durch Maximilian Szafran vom Planungsbüro PGT zeigte sich, dass das Thema der Verkehrsbelastung die Wellen im Raum Nienstädt nach wie vor hoch schlagen lässt. Ratsleute wie Bürger fragten intensiv nach und diskutierten über die Einordnung des Vorgetragenen.
Szafran wies darauf hin, dass der Bau einer Ortsumgehung für Nienstädt nach wie vor im Bundesverkehrswegeplan als vordinglicher Bedarf eingeordnet sei. Eine Umsetzung in absehbarer Frist sei jedoch kaum zu erwarten, wie er bei seinem Vortrag bei der Sitzung des Rates der Samtgemeinde Nienstädt erklärte. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, ganz unabhängig von der Entscheidung über eine Umgehung, schon zuvor Maßnahmen auf der Bestandsstrecke einzuleiten.
Zum Hintergrund: Der Samtgemeinderat hat sich wie auch der Kreistag Schaumburg vor einiger Zeit gegen den Bau einer Umgehung ausgesprochen (wie berichtet). Dies wegen der Auswirkungen, welche der Bau einer neuen Straße hätte. Der Nienstädter Gemeinderat unterstützt dagegen dieses Vorhaben des Bundes noch.
Maximilian Szafran machte klar, dass die Lärmbelastungen für Anwohner an der B 65 ein Ausmaß hätten, das Maßnahmen zu ihrer Verminderung nötig mache. Der Plan stellt eine hochbelastete Situation an der B 65 fest. In den Ausführungen des Büros wird festgehalten, dass eine Umgehung eine deutliche Verkehrsentlastung für den Raum Nienstädt bringe.
Das Büro schlägt verschiedene Maßnahmen vor, auch auf der Bestandsstrecke zu einer Lärmminderung zu kommen. Hier biete die Verlegung von lärmminderndem Asphalt eine Möglichkeit. Ebenso schlägt das Büro vor, die jeweils rechten Fahrbahnen der vierspurigen Straße dem Autoverkehr nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Stattdessen könnten hier Radwege eingerichtet werden. Durch die so erreichte Vergrößerung des Abstandes zu den Häusern werde eine Lärmminderung erreicht. Hinzu solle ein Geschwindigkeitskonzept kommen. In stark belasteten Bereichen solle eine Reduzierung auf 30 Stundenkilometer zumindest in der Nacht eingeführt werden. Grundsätzlich seien Maßnahmen zur Kraftverkehrsvermeidung wie das Mobilitätskonzept des Landkreises zu begrüßen.
Szafran, der eine ganz Reihe von Fragen zu beantworten hatte, betonte, dass es für alle Maßnahmen von Seiten der Kommune nötig sei, sich mit dem Straßenbaulastträger abzustimmen. Die Samtgemeinde kann über entsprechende Maßnahmen nicht entscheiden.
Der öffentlichen Auslegung des Plans stimmte der Samtgemeinderat einmütig zu. Dabei bestand die Mehrheit auf einem Passus, in dem hervorgehoben wird, dass das Gremium den Umgehungsbau ablehnt.
Foto: archiv bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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