Wärmenetzversorgung im Scheller bleibt realisierbar | Schaumburger Wochenblatt

Wärmenetzversorgung im Scheller bleibt realisierbar

Motor des Projekts: Bürgermeister Cord Lattwesen. (Foto: : gk)
Motor des Projekts: Bürgermeister Cord Lattwesen. (Foto: : gk)
Motor des Projekts: Bürgermeister Cord Lattwesen. (Foto: : gk)
Motor des Projekts: Bürgermeister Cord Lattwesen. (Foto: : gk)
Motor des Projekts: Bürgermeister Cord Lattwesen. (Foto: : gk)

In den Gemeinden Hohnhorst und Haste bestehen für die Ortsteile Scheller und Waldfrieden Überlegungen zum Aufbau einer gemeinschaftlichen Wärmeversorgung auf Basis der Biogasanlage am Hof Lattwesen. Das Netz soll durch die Gemeinschaft der Abnehmer betrieben werden. Geplant ist die Rechtsform einer Genossenschaft (wir berichteten). Eine Initiativgruppe organisierte inzwischen mehrere Informationsveranstaltungen. Das bisherige Ergebnis der Arbeit dieser Initiative ist, dass 60 Haushalte sich an diesem Projekt innerhalb einer Genossenschaft beteiligen möchten. „Wir brauchen aber mindestens neunzig“, erklärt der Hohnhorster Bürgermeister Cord Lattwesen auf Nachfrage.

Nach einem zwischenzeitlichen Auf- und Ab, befindet sich das Vorhaben „in einem Prozess, der in Bewegung ist“, sagt Lattwesen. Er ist zuversichtlich, was die Realisation anbelangt. Das Projekt laufe allerdings nicht so schnell voran, wie er es sich gewünscht hat. „Wir merken wie schwierig die Vermittlung des Themas der Wärmeversorgung ist“, so Lattwesen. „Das größte Problem hierbei ist, die Wärmekosten miteinander zu vergleichen. Denn jeder schaue zuhause zunächst darauf, was eine Kilowattstunde Gas oder das Heizöl kostet. Wenn wir aber die Vollkosten über die Biogasanlage beschreiben, dann ergibt sich daraus aber ein höherer Preis. Das finden die Leute dann nicht mehr interessant, wenn sie für diese Wärmeversorgung mehr bezahlen sollen. Dabei vergessen sie, dass es die Gesamtkosten sind. Beim Gaspreis kommen auch noch Zusatzkosten auf sie zu, wie die Wartung und Erneuerung der Heizungsanlage u.a.m., was alles bei der Rechnung von den Bürgern nicht so in den Blick genommen wird.“ Deshalb werde es eine weitere Informationsveranstaltung geben, um die offenen Fragen und eventuellen Preisbedenken auszuräumen, kündigte er an.

Das größte Problem bestehe derzeit „durch die Diskussionen, die in Berlin gelaufen sind“, so der Bürgermeister. „Dieses Hin und Her der Politik hat die Leute so verunsichert, dass ganz viele Leute sich dagegen sperren und ad hoc gesagt haben: das ist mir alles zu hoch.“ Es werde aber nicht gesehen, dass das, was in den Plänen für Hohnhorst steckt, genau das ist, was für die Zukunft angesagt ist. „Wir haben die Energieversorgung dezentral, nachwachsende Rohstoffe, ein nachhaltiges Konzept, die Wärme entsteht vor Ort. Auch die Stromerzeugung ist dezentral. Alles was nötig ist, um die Energiewende umzusetzen.“ Von Berlin aus wurde zu viel mit Ängsten gearbeitet, die die klare Sicht des Verbrauchers überlagert haben. Viele fühlen sich nur noch unter Druck gesetzt, so seine Beobachtung. „Hier wird die Vorbereitungsgruppe nochmals sehr dezidiert herangehen, um in der folgenden Informationsveranstaltung Aufklärungsarbeit zu leisten.“

Betont werden wird auch, dass der gesamte Ortsteil an dieser Wärmeversorgung angeschlossen werden könne. Weil die Verlegung von Wärmeleitungen mit einigem Aufwand verbunden ist, sollte die Leitungstrasse aber möglichst in kurzen Abständen zwischen den Nutzungseinheiten verlaufen. Es sollten also möglichst viele direkt benachbarte Gebäude angeschlossen werden. Der genaue Verlauf der Leitungen ergibt sich daher anhand der Gebäude der Interessierten. Wer mitmachen will, bekommt per E-Mail Kontakt unter info@wn-haste-hohnhorst.de. Zusätzliche Informationen gibt es unter www.wn-haste-hohnhorst.de.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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