Auf einem Umweltspaziergang rund um das Landschaftsschutzgebiet Deister Süd, ließen die Teilnehmenden von den Anwohnern in der Erlengrundstraße anschaulich berichten, wie massiv die Starkregenereignissen zu Überschwemmungen in der Erlengrundstraße geführt hatten. Zu den aufmerksamen Zuhörenden gehörten auch die beiden Ratsvertreter Dr. Imke Hennemann-Kreikenbohm und Dietmar Buchholz, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Bundesabgeordnete Katja Keul aus dem Wahlkreis sowie Britta Kellermann, Landtagsabgeordnete und Umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landfraktionsfraktion.
„Wir bedauern sehr, dass unser Drängen September 2023 auf eine erforderliche Starkregenanalyse nicht gefolgt wurde“, erklärte Ratsfrau Imke Hennemann-Kreikenbohm im Gespräch mit den Anwohnenden. Bei diesem Umweltspaziergang wurden die immer wieder bei den Ratssitzungen von der Grünen Stadtratsfraktion in ihren Augen kritischen Problemfelder angesprochen: Die Zerschneidung des Landschaftsschutzgebietes Deister-Süd mit dem Bau einer Brücke im erst jüngst mit viel Aufwand sanierten Erlengrund, einschließlich hohem finanziellem Aufwand. Hier hatten sich die Grünen klar für eine Übergangslösung eingesetzt, in Form einer befristeten aufzustellenden Brückenlösung. „Auch vor diesem Hintergrund der inzwischen ausufernden Kosten, halten wir den Bau einer Brücke weiterhin für unsinnig“, so Ratsherr Dietmar Buchholz.
„Bereits bei der Antragstellung zur Landesgartenschau gab es kein Erfordernis für den Bau einer Brücke mangels Beschlusslage für einen 2+plus 1 Ausbau der B 65“, so Imke Hennemann-Kreikenbohm. Auch wies Andrea Goike vom NABU daraufhin, dass der Brückenbau den im Galenberg noch zahlreichen und auf der Roten Liste stehenden lebenden Fledermauspopulationen den Lebensraum einschränken und ihre Existenz gefährden würde.
Die Teilnehmenden machten sich einen Eindruck über das Ausmaß der geplanten Parkplatzflächen zur Landesgartenschau, mit 58.000 Quadratmetern, was etwa acht Fußballfeldern entsprechen wird. Sie waren erschrocken über die Dimension und deren landschaftsverändernden Wirkung. Auch die Wohnmobilstellplatzfläche wurde von den Teilnehmenden kritisch gesehen, weil nach ihrer Ansicht an dieser Stelle eine weitere Zerstückelung des Landschaftsschutzgebietes vorgenommen werde.