22 Eigentümer und Bewohner von Objekten in Bückeburg, Petzen, Evesen, Scheie und Achum öffnen Tür und Tor ihrer Denkmäler und geben den Besuchern damit einen Einblick in die Baukultur vergangener Jahrhunderte.
Seegers hob hervor, dass es nicht nur darum gehe, perfekt sanierte und vollständig erhaltene Gebäude zu präsentieren. Vielmehr können interessierte Besucher bei einer Reihe von Häusern und Höfen erleben, welchen Aufwand die Eigentümer teilweise aufbringen müssen, um das kulturelle Erbe bei dem Erhalt der Bauten zu bewahren. Bereits zum 30sten Mal veranstaltet die Schaumburger Landschaft den europaweit durchgeführten Tag, dieses Jahr unter dem Motto „Talent Monument“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bereits im November 2022 hatte Büroleiterin Sabine Meyer die ersten Kontakte zu Eigentümern geeigneter Objekte aufgenommen und war nach ihren Angaben, auf zumeist offene Ohren gestoßen. Hier und da hatten die Bewohner Hemmungen gezeigt, die Baustellen zu präsentieren – man solle doch lieber in sieben Jahren wiederkommen – da sei man vielleicht fertig. Mit ihrer langjährigen Erfahrung bestätigte Meyer die Feststellung vieler früherer Mitwirkender, dass sich die Besucher immer sehr respektvoll und Rücksicht nehmend verhalten haben. „Privates muss privat bleiben“, betonte auch Renate von Strauß und Torney, Bewohnerin der 1864/65 erbauten Villa an der Georgstraße, die mit ihrem Ehemann Falko einen Einblick in die Architekturgeschichte der Neugotik gewährt. Nach Vorträgen des Architekten Falko von Strauß und Torney, können einzelne Bereiche des imposanten Gebäudes sowie des Gartens besichtigt werden.
ADFC hat eine Fahrradroute ausgearbeitet
Vorträge und spezielle Führungen werden in einer Reihe weiterer Denkmäler gehalten und durchgeführt. Die Präsidentin des Landgerichtes Bückeburg, Eike Höcker, hält einen Kurzvortrag mit dem Titel „Das Ministerialgebäude des Freistaates Schaumburg-Lippe – ein Ort der Demokratiegeschichte“. Frank Suchland liest in der alten Lateinschule in der Schulstraße Geschichten von Wilhelm Busch sowie aus Schaumburger Sagen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat eine Route erarbeitet, auf der die Besucher umweltbewusst mit dem Fahrrad von Denkmal zu Denkmal gelangt. Die Route ist extra ausgeschildert. Welche Vorträge zu welchen Zeiten und in welchem Denkmal stattfinden, sind in dem Faltblatt „Tag des offenen Denkmals“ – Bückeburg und Umgebung – im Einzelnen aufgeführt. Hier findet der neugierige Spurensucher ebenfalls Tipps zu Besuchen im Schloss, dem Mausoleum und der Hofreitschule – alle bieten an dem Tag die Besuche zu ermäßigten Preisen an. Das Faltblatt wird ab dem 1. August in einer Auflage von 17.000 Stück an vielen Stellen in Schaumburg ausgelegt. Neben den vielfältigen Möglichkeiten, Denkmäler in und um Bückeburg zu besichtigen, haben Lu Seegers und Sabine Meyer ein abwechslungsreiches Begleitprogramm auf die Beine gestellt. Zu den Lesungen von Frank Suchland gesellen sich musikalische Darbietungen, ein Gottesdienst sowie Tänze, beispielsweise von den Kindern der Trachtengruppe Meinsen-Warber. Es lohnt sich also, sich frühzeitig ein Exemplar des Programmes zu besorgen, um rechtzeitig an dem Denkmal anzukommen, an dem das gewünschte Programm startet. Manfred Röver, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Regionalarchitektur und Kulturlandschaft bei der Schaumburger Landschaft, gab Einblicke in die Besonderheiten der Denkmäler, die sich im Nahbereich von Bückeburg befinden. Vom Meierhof in Achum – einem Zweiständerhaus, über den Rethof in Scheine – ein Dreiständerhaus – bis zu den Vierständerhäusern Hof Wöpking in Petzen und dem Großköterhof Evesen, reichen die vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Anwesen im Umland. Der Tag beginnt um 10.00 Uhr und endet um 18.00 Uhr. Abgerundet wird das umfassende Angebot an Denkmal, Ausstellungen, Vorträgen, Kultur und Musik mit verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten und natürlich Getränken an vielen Stellen. Vom herzhaften Spanferkel bis zur süßen Verführung mit selbstgebackenen Kuchen, reicht das Angebot für den Tagesausflug.