Suchergebnisse (winter) | Schaumburger Wochenblatt

Bild

Kolumne: Was ich schon immer einmal sagen wollte

„Wenn Schnee und Eis die Straßen glätten, dann ist‘s Winter – woll‘n wir wetten?“ Auch wenn wir hier im Flachland seit Jahren keinen Winter mehr mit langen Perioden tiefer Temperaturen, Eis und Schnee mehr erlebt haben – Winter ist es immer noch. Nun hat der Wettergott kürzlich ein paar Handvoll Schnee auf uns herabrieseln lassen. Ich schätze, dass die weiße Pracht so etwa zwei bis drei Finger breit hoch lag. Und was passiert? Das norddeutsche Flachland versinkt im Chaos. Nein, nicht im Winterchaos oder im Schneechaos – im Verkehrschaos! Partiell kam es sogar zu Schulausfällen! An der Stelle einmal einen ausdrücklichen Dank an die Bauhöfe und die Straßenmeisterei, zumindest im Landkreis Schaumburg. Sie haben wieder einen guten Job gemacht. Offenbar haben das nicht alle Autofahrer gemerkt. 30 bis 40 km/h innerorts wurden auf freier Strecke fortgesetzt. Das ist nicht übertrieben – ich fuhr hinterher. Dabei bin ich sicher, dass quasi jeder Pkw mit Winterreifen ausgerüstet war. Ich bin ja nun schon ein paar Tage älter und habe den Winter 1978/1979 als Autofahrer erlebt. Am 8. Dezember 1978 hatte ich mittags in Hannover Feierabend und war auf der A2 in Richtung Heimat unterwegs, als der Eisregen einsetzte. Innerhalb von Minuten war die Fahrbahn so wie früher das „Cool Runnings“ neben dem Tropicana in Stadthagen – eine Eisbahn. Bis kurz vor Bad Nenndorf bin ich noch gekommen, dann war Schluss – bis circa vier Uhr morgens. Mein Auto: Ein Opel Kadett C (Bj.`74), Winterreifen? Ich glaube ja – bin mir aber nicht mehr sicher. Das Winterwetter setzte sich mit unglaublich viel Schnee bis weit in das Jahr 1979 fort. Mit einem Bayern sollten wir über die Straßenverhältnisse Anfang dieses Jahres eher nicht reden – der würde sicherlich bestenfalls nur Schmunzeln und den Kopf schütteln. Ich habe da eine Idee! In der heutigen Führerscheinausbildung sind bekanntermaßen einige Sonderfahrten vorgeschrieben. Autobahnfahrt, Nachtfahrt, Anhängerfahrt, etc. Man sollte eine Schneefahrt hinzufügen. In Anbetracht des Klimawandels gehen die Schneefälle auch in den tiefer gelegenen Wintersportorten zurück. Teilweise kann kaum noch Ski gefahren werden und selbst Schneekanonen retten die Abfahrten nicht mehr. Wir könnten beispielsweise sehr günstig gebrauchte Schneekanonen aus dem Harz oder dem Sauerland erwerben. Die installieren wir dann auf dem Bückeberg und legen eine Trainingsstrecke für Fahrschüler an. Ein aktuelles Angebot auf einer Plattform: Zwei hochwertige Schneekanonen für 4.500 Euro – Verhandlungsbasis versteht sich. Eine Idee für die Ausbildung im Sommer habe ich aber auch nicht. Wenn wir schon einmal dabei sind, habe ich noch etwas zu meckern, aber nicht nur gegen die Autofahrer in unserem Landkreis. Bei den herrschenden Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit bildet sich oft Nebel oder es ist zumindest diesig. Ist Ihnen auch schon einem ein silbernes, weißes oder graues Fahrzeug entgegengekommen – ohne Licht? „Nachts sind alle Katzen grau“, fällt mir dazu ein oder auch andere Sprüche, die man heute aber nicht mehr verwenden darf. Für die Abteilung Thekenwissen: Seit dem 7. Februar 2011 müssen alle neuen Pkw mit Tagfahrlicht ausgerüstet sein. Einschalten muss es dann der Fahrer aber auch noch selbst. Für alle anderen drängt sich die Bitte auf: Schalten Sie einfach das Licht ein! In der Hoffnung auf schnell wieder über 20 Grad und Sonne, wünsche ich allzeit gute Fahrt,
Mit diesem Bergpiktogramm ist ein Winterreifen zu erkennen.  (Foto: gi)

„Abgefahren“

„Ich wohne doch auf dem flachen Land und in den letzten Jahren hat es kaum geschneit. Außerdem fahre ich nur kurze Strecken, lautet oftmals die Meinung“. In Deutschland gilt die ‚situative‘ Winterreifenpflicht, die ist nicht an die Wetterverhältnisse oder an ein Datum geknüpft. Als grobe Faustregel gelte, Winterreifen von Oktober bis Ostern. Mit unserer Serie „Abgefahren“ soll den Autofahrern verdeutlicht werden, was zum Thema Winterreifen zu beachten ist und wie hoch die Bußgelder bei Verstößen sind. Wer umsichtig handelt, kann bei einem entsprechenden Verhalten nicht nur unnötige Bußgelder sparen, sondern sich und andere Verkehrsteilnehmer auch vor Unfällen bewahren. Neureifen haben eine Profiltiefe von acht Millimetern. Der Gesetzgeber verhängt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Die Landesverkehrswacht empfiehlt den Einsatz nur bis zu einer Profiltiefe von vier Millimetern, darunter verlieren die Reifen ihre Wintereigenschaften. An welchem Symbol sind Winterreifen zu erkennen? Die Straßenverkehrszulassungsordnung regelt seit Juni 2017, dass wintertaugliche Reifen mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm) gekennzeichnet sein müssen. Zusätzlich beinhaltet die Kennzeichnung oft noch das altbekannte M+S Symbol (Matsch und Schnee). Reifen, die nur dieses Symbol, dürfen noch bis 30. September 2024 gefahren oder benutzt werden. Und ab wann sollten Winterreifen montiert werden? Der Führer eines Kraftfahrzeuges darf diese bei Glatteis und Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur fahren, wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die den geschilderten Anforderungen genügen. Von der Winterreifenpflicht sind Nutzfahrzeuge der Land- und Forstwirtschaft, einspurige Fahrzeuge (Motorrad, Mofa) sowie Stapler ausgenommen. Bei der Frage, ob Winterreifen oder Ganzjahresreifen die richtige Wahl sind, empfiehlt die Verkehrswacht den Einsatz von qualitativ guten Winterreifen. Foto: gi
north