Für den Bauerngut-Konzern kann es jetzt weitergehen: Die erneute öffentliche Auslegung für das Bauleitverfahren ist beendet und daher ist der Rat der Stadt Bückeburg zur endgültigen Abstimmung für den Neubau eines Logistikzentrums des einheimischen Fleischverarbeiters Bauerngut gekommen.
Bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmte der Rat nun für die Änderung des Flächennutzungsplanes und für den vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zur „Erweiterung Bauerngut“. In der Einführung zur Abstimmung wurde deutlich, dass Bauerngut nur marginale Änderungen zum zuvor zur Verabschiedung eingebrachten Bauplan vollzogen hat (wir berichten). Dazu gehört unter anderem, dass es noch weitere Maßnahmen für den Amphibienschutz gibt und das die Einfriedung des Baugrundstückes leicht verändert wurde. Zu den Zeitplänen, wann es nun auf dem Gelände am Hasengarten weitergeht, hat sich der Konzern noch nicht geäußert. Aufgrund der durch rechtliche Bedenken nötig gewordenen Verzögerungen wartete Bauerngut bisher ab, wie der Rat entscheidet, bevor man in die nächste Planungsphase übergeht. Die Verwaltung der Stadt hatte die öffentliche Auslegung für das Bauleitverfahren erneut gestartet, nach dem Bürgermeister Axel Wohlgemuth zugegeben hatte, dass der Stadt in einer zuvor beschlossenen Änderung der Hauptsatzung ein Fehler unterlaufen sei, der zunächst behoben werden musste. Es ging dabei um den Fakt, dass die Hauptsatzung keine kostenpflichtige Veröffentlichung in der Tageszeitung mehr vorsah, sondern lediglich die Bekanntgabe im Internet und die Aushängung im Rathaus.
Die erneute Auslegung hat laut Informationen durch Bauerngut und der Stadt Bückeburg nicht zu wesentlichen Verzögerungen der Baupläne geführt. Dennoch hat sich der Edeka-Konzern parallel zu dem Bauvorhaben dazu entschlossen, für eine Übergangslösung zu sorgen. Da die Kapazitäten am Bauerngut-Produktionsstandort Bückeburg mehr als ausgeschöpft sind, wurde ein Kühllager in Barsinghausen angemietet. „Wir benötigen dringend zusätzliche Lagerflächen, um eine optimale Vorratshaltung zu ermöglichen und so jederzeit lieferfähig zu sein“, erklärt Bauerngut-Prokurist Horst Reinking.
Das temporäre Bauerngut-Kühllager in Barsinghausen erstreckt sich über eine Fläche von 4.600 Quadratmetern, ist modern und mit umweltfreundlicher Technologie ausgestattet. Das heißt nun aber auch, dass Bauerngut in diesen Tagen beginnt, mit LKW die in Bückeburg fertig produzierten Bauerngut-SB-Wurstwaren zum Kommissionieren in das gut 40 Kilometer entfernte Barsinghausen fahren muss.
Fest steht schon jetzt: Barsinghausen ist für Bauerngut nur eine Übergangslösung. Daher ist der Mietvertrag auch befristet. Mit dem Neubau eines Logistikzentrums in Bückeburg wird eine dauerhafte und vor allem wirtschaftliche Lösung geschaffen. Nach Bauerngut wird das Barsinghäuser Lager in die Nutzung der Logistiksparte der Edeka Minden-Hannover übergehen.