Ein Aufsichtsrat mit zwölf Mitgliedern ist für die Durchführung der Landesgartenschau (LaGa) 2026 in Bad Nenndorf verantwortlich. Einer von ihnen ist Siegfried Dann. Er ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Norddeutschland (FLN) mbH, ein Zusammenschluss von neun Verbänden der „grünen Branche“ aus fünf norddeutschen Bundesländern, mit Sitz im Bremen. Eine Gesellschaft, die die Kommunen der Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen und Hamburg bei der Bewerbung und später bei Planung und Veranstaltung von Landesgartenschauen beratend unterstützt. In Niedersachsen ist diese Rolle des grünen Berufsstandes als Gesellschafter der jeweiligen LaGa-Durchführungsgesellschaft in den Richtlinien des Landes zur Durchführung von Landesgartenschauen festgeschrieben.
Mit Siegfried Dann ist einer vom Fach mit dabei. Er ist Gärtner, mit einem eigenen Unternehmen in Wietzendorf. Die Bad Nenndorfer Gartenschau ist die siebte, die er in dieser Funktion in Norddeutschland fachlich begleitet. Hinzu kommen weitere auf dem gesamten Bundesgebiet. Dann ist nicht nur versiert, wenn es um Pflanzen und Gartenanlagen geht, sondern er weiß auch, worauf es ankommt, wenn man die Menschen für grüne Großveranstaltungen begeistern möchte. „Als Fachkraft habe ich den dringenden Wunsch, dass bei allen Planungen und Veranstaltungen der Gartenschau nicht der politische Zeigefinger erhoben wird. Das Genießen soll für die Besucher im Vordergrund stehen. Und hierbei das Kennenlernen und vertiefen des richtigen Umgangs mit der Natur. Das ist das Wichtigste und dringend Notwendige, denn die meisten Menschen haben sich doch sehr weit davon entfernt“, so Dann.
Der gegebene historische Kurpark wird der Schwerpunkt bei der LaGa in Bad Nenndorf sein, betont er. Aber nicht minder wichtig sind seiner Erfahrung nach die darüber hinaus anzulegenden Themengärten. „Freiflächen, wo Blumen gepflanzt, Möglichkeiten der Gartengestaltung vorgestellt werden. Und das mit dem Blick auf die Möglichkeiten, die die Freiflächen des Gartenschaugeländes bieten.“ Hierbei sollten seiner Meinung nach die örtlichen Gärtner und Gartenbaubetriebe unbedingt mit einbezogen werden. „Also auf jeden Fall die regionalen Gärtner ansprechen und anfragen, wie weit sie sich beteiligen möchten und einbringen können. Ebenso die berufsständischen Gruppen, die zum Beispiel bei Friedhof und Denkmalgestaltung ihren Beitrag sehr hochwertig leisten können. Nicht zu vergessen, ebenfalls die Landschaftsgärtner, die die Themengärten gestalten. Die Themengärten sind die besonderen Besuchermagneten, die die älteren aber auch jüngeren Gäste anlocken“, ist er sich sicher. „Hierbei sollten die Besucher Anregungen für ihr eigenes Umfeld, ihre eigenen Gärten bekommen. Beispiele vorfinden, dass auch mit einfachen Mitteln schöne Gärten entstehen und nicht auf Schotter zurückgegriffen werden muss.“
Ebenso seien die Darstellungen von Friedhof- und Grabmalgestaltung nicht minder zu bewerten, wenn es um eine Landesgartenschau geht, so Dann. Staatliche und kirchliche Friedhöfe hätten mit ihrem Grün letztlich einen Naherholungswert. Ganz besonderes Augenmerk sei auch auf die sogenannte „Hallenshow“ zu richten, da sie floristische Darbietungen ins Gespräch bringt sowie die Themen der Pflege von Zimmer- und Gartenpflanzen. „Und dann kommt mindestens noch das Grüne Klassenzimmer hinzu“, freut sich der Experte, dass nicht nur die Schüler neugierig machen dürfte.