Der Aufbau ist wie malen | Schaumburger Wochenblatt

Vom 1. bis 30.März wird die Ausstellung „Porträt – klassisch und modern“ mit der Künstlerin Inga Mihailovic in der Kunstscheune gezeigt. Bereits zum zweiten Mal nach 2023 stellt Mihailovic, die 1965 in Belgrad geboren wurde, in Steinhude aus. Gefördert wird die Ausstellung von der Schaumburger Landschaft.

Noch hat nicht jedes Bild seinen Platz gefunden und doch kann man schon erahnen, wie die Werke von Inga Mihailovic und ihren Schülerinnen Sabine Wolf und Claudia Dierking die Scheune erfüllen werden. Beide unterstützen Mihailovic auch beim Aufbau, der für sie wie malen ist: „Man muss erst einmal eine Komposition finden.“ Dass Wolf und Dierking auch eigene Werke zu dieser Ausstellung beisteuern dürfen, ist die Krönung ihres bisherigen Schaffens. Beide gehen regelmäßig zu den von Mihailovoc angebotenen Workshops. Bereits als Kind hat Wolf mit dem Malen von Porträts angefangen, steckte dann irgendwann in ihrem Schaffen fest, wusste nicht weiter. Dann kam Mihailovic und es ging weiter. Eine ähnliche Geschichte erzählt auch Dierking, die nie Porträts malen wollte bis Mihailovic kam. Auch sie steckte damals fest, brauchte Input von außen. Heute sagt sie, dass Porträt malen eine technische Frage ist. Man muss erst die Regeln verstehen. Später kann man sie ändern wie Picasso.

Von 1984 bis 1989 absolvierte Mihailovic an der Kunstakademie Belgrad ein Studium zur Malerei. Heute ist sie mit dem Schwerpunkt Porträt eher in der gegenständlichen als in der abstrakten Welt zuhause. Hier zeigt sich ihr großes Repertoire: Von der klassischen und expressiven Ölmalerei über moderne Mixed-media-Techniken bis zur Aquarellmalerei und realistischen Zeichnungen. Gerne gibt Mihailovic ihr Fachwissen und ihre Liebe zur Kunst als Dozentin weiter. Eine Tätigkeit, die für sie ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist. Ein Austausch, der für Inspiration und Fortbewegung auf dem eigenen Weg sorgt. Zum Malen gehören für sie nicht nur Techniken, sie sind Mittel zum Zweck, sondern vor allem auch philosophische Aspekte. So versucht sie die Individualität ihrer Schüler zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. Sie sollen unterschiedliche Sachen ausprobieren, immer etwas Eigenes einbringen und so auf Entdeckungsreise gehen. Wobei für sie grundsätzlich alle Menschen malen können. Allerdings unterscheidet sie zwischen den Zeichnern und den Malern. Man muss es nur in einem selbst entdecken.

Für die Ausstellung hat sie ältere und jüngere Bilder mit verschiedenen Techniken ausgewählt. So möchte sie zeigen, dass man sich auf unterschiedliche Arten ausdrücken kann, wobei der eigene Stil immer mit einfließt.