Bürgerbusverein fährt in Zukunft nur in der Stadt Bad Nenndorf | Schaumburger Wochenblatt

Bürgerbusverein fährt in Zukunft nur in der Stadt Bad Nenndorf

Bürgerbusvereine zeigen Flagge auf der Esplanade in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Bürgerbusvereine zeigen Flagge auf der Esplanade in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Bürgerbusvereine zeigen Flagge auf der Esplanade in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Bürgerbusvereine zeigen Flagge auf der Esplanade in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Bürgerbusvereine zeigen Flagge auf der Esplanade in Bad Nenndorf. (Foto: gk)

Zu einem Informations- und Begegnungstreffen kamen Bürgerbusvereine aus ganz Niedersachsen in die Bad Nenndorfer Wandelhalle. Insgesamt 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus elf von 60 Bürgerbusvereinen des Landes, waren beim jährlichen Treffen, der sogenannten „Kohltour“ vertreten, die in diesem Jahr vom Bad Nenndorfer Bürgerbusverein ausgerichtet wurde.

Neben einem Unterhaltungsprogramm mit dem Blasorchester Bad Nenndorf, der Big Band vom Gymnasium Bad Nenndorf, einer Trachtenvorstellung des Schaumburger Landes durch die Trachtengruppe aus Ottensen und Rehren, Führungen durch den Kurpark, stand vor allem das Gespräch über die zukünftigen Einsätze der Bürgerbusse sowie ihre technischen Ausstattungen hoch im Kurs der Teilnehmenden.

Besonders kontrovers wurden die Gespräche zu Fragen des Anrufbussystems geführt, wie es beispielsweise in Wunstorf und Barsinghausen eingeführt wurde, „und auch bei uns in Schaumburg eingeführt werden soll“, wie Herbert Kruppa, Vorsitzender des Bürgerbusverein in Bad Nenndorf, erklärte. Doch das sei für die 25 aktiven Fahrer seines Vereins kein Thema. Kruppa: „Sie wollen kein Taxifahrer sein, sondern weiterhin im Linienverkehr eingesetzt werden, wie es bei den weiteren Bürgerbusvereinen ebenfalls der Fall ist. Also von Haltestelle zu Haltestelle fahren.“ In Nienstedt und Niedernwöhren gebe es den Anrufbus, was in einem Für und Wider entsprechend diskutiert und ausgelotet worden sei, so der Vorsitzende. In dieser Weise sei beim Treffen in Bad Nenndorf auch mit dem Landrat Jörg Farr (SPD) und dem Landtagsabgeordneten Jan Philipp Beck (SPD) gesprochen worden. Vor allem mit Blick auf die Veränderungen im Landkreis, die dann doch anstehen würden, wie Kruppa sagte.

Kruppa: „Wir wollen versuchen, dass wir ab Ende des Jahres eine Stadtlinie in Bad Nenndorf einrichten, die dann nur Haltestellen im Stadtgebiet anfahren wird, und nicht wie bisher auch Ortschaften der Samtgemeinde mitversorgt.“ Dafür werde nach den derzeitigen Plänen das Busunternehmen RSO Reisen Service Omnibusverkehre GmbH mit neuem Netzplan eintreten. Ein Netzplan, der gemeinsam mit dem Landkreis Schaumburg erarbeitet wird. Ab 1. August soll dieser Plan bereits für den gesamten Landkreis Schaumburg gelten. Dies sei zu Beginn des laufenden Monats von Landrat und Busunternehmen gegenüber dem Bürgerbusverein bestätigt worden. „Das Unternehmen RSO fährt somit auf den Hauptstrecken, der Bürgerbus auf den Nebenstrecken. Also in den Wohngebieten, wo das Busunternehmen zum Beispiel mit den Gelenkbussen gar nicht hineinfahren kann. Das übernehmen wir dann als Bürgerbusverein“, erläutert Kruppa. Das Busunternehme plane dies auch für Stadthagen. „Dort soll dann auch eine derartige Stadtlinie eingerichtet werden.“
Während die Busfahrer des Busunternehmens hauptberuflich die Fahrten übernehmen und entsprechend bezahlt werden, geschieht dies im Bürgerbusverein durch Busfahrer, die dies ehrenamtlich leisten. Ein wesentlicher Unterschied, wie einige Fahrer der Bürgerbusvereine gegenüber dieser Zeitung betonten. Dadurch könnten nicht zuletzt die Fahrpreise moderat gehalten werden. Eine Monatsfahrkarte kostet in Bad Nenndorf zehn Euro. „Eigentlich kostet sie zwanzig Euro, aber unserer Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt sponsert die Monatskarte mit zehn Euro“, betont Kruppa. Auch die Anschaffung eines neuen Bürgerbusses stehe an. Er kostet 106.000 Euro und wird gemeinsam von der Landesnahverkehrsgesellschaft, dem Landkreis Schaumburg und durch den 85 Mitglieder starken Bürgerbusverein Bad Nenndorf finanziert. Im April soll der Bus zum Einsatz kommen.

Zum Abschluss des Treffens wurde Bernd Roggemann aus Suderburg von der bisherigen Kohlkönigin Marie Luise Oltrogge vom Bürgerbusverein Bad Nenndorf, sowie Friedhelm Sieveritz und Herbert Kruppa zum neuen „Kohlkönig” der Niedersächsischen Bürgerbusvereine gekürt. Damit ist der nächste Ausrichter der Kohltour und des Bürgerbustreffens in Niedersachsen 2025, der BürgerBus Suderburg e.V.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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