Mitten in der Fußgängerzone des Staatsbades Bad Nenndorf steht seit gut einem Jahrzehnt eine Litfaßsäule. Sie ist eine moderne Ausführung der vor 165 Jahren durch den Erfinder, dem Berliner Drucker Ernst Litfaß, gestaltete „Annonciersäule“. In Berlin gibt es seitdem 3.000 Säulen für Außenwerbung. In ganz Deutschland rund 51.000. Ihre Attraktivität hält an. Doch in Bad Nenndorf sind die Tage für die gläserne Litfaßsäule gezählt. Sie wird zum 1. März ersatzlos abgebaut, wie die Stadtverwaltung ankündigt.
Die Litfaßsäule, die der Ankündigung von Veranstaltungen des Kulturforums Bad Nenndorf e.V. sowie der Kur- und Tourismusgesellschaft Staatsbad Nenndorf dient, hat in den letzten Jahren immer wieder erhebliche Reparaturarbeiten erforderlich gemacht. Zu den Problemen gehören beispielsweise defekte Schlösser, das zweimalige Herausfallen einer Tür sowie der Stillstand der Drehfunktion. „Die Stadt Bad Nenndorf ist für die Verkehrssicherheit verantwortlich und die immer häufiger auftretenden Defekte erhöhen das Risiko für Passantinnen und Passanten“, erklärt Verwaltungschef Mike Schmidt. Neben den technischen Mängeln spielten auch die Kosten eine Rolle bei der Entscheidung. Die fortlaufenden Reparaturmaßnahmen führten zu finanziellen Belastungen, „die die Stadt nicht länger tragen möchte“. Eine alternative Nutzung oder eine kostengünstige Sanierung sei geprüft worden, die letztlich als nicht umsetzbar bewertet wurde.
Seit 2023 informieren nur wenige Gehminuten von der bisherigen Litfaßsäule entfernt die digitalen Stelen am und im Haus Kassel über das Kultur- und Freizeitprogramm der Stadt Bad Nenndorf sowie der umliegenden Region. Darin wird ebenso eine Alternative gesehen, wie auch in den Stelen im Bürgerbüro und am Bahnhof. Sie bieten durch die moderne, digitale Kommunikation stets aktuelle Neuigkeiten. Doch diese Informationsquellen müssen gezielt aufgesucht werden. Die Litfaßsäule machte im Vor
Die Bad Nenndorfer Litfaßsäule ist sicherlich nicht so prominent wie die, an der der ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm vor 39 Jahren für die Sicherheit der Renten warb. Aber vielleicht bekommt sie trotzdem eine Zukunft, wie zum Beispiel unter historischen Objekten des Bad Nenndorfer Museums.