Polleranlage, Temporeduzierung, zusätzliches Hinweisschild: Landesstraßenbehörde lehnt Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an der Bundesstraße im Bereich Luthe ab. Der Ortsrat reagiert mit Unverständnis und fordert die Verwaltung auf, mit Nachdruck das Gespräch zu suchen.
Die Nutzung des Wirtschaftsweges der Königsberger Straße ist straßenverkehrsrechtlich bereits seit 1992 auf den landwirtschaftlichen Verkehr begrenzt. Hierdurch sollte das Abbiegen durch Autos oder Lkws von der B441 auf den Wirtschaftsweg bzw. umgekehrt verhindert werden, da diese Kreuzung eine Gefahrenstelle für Unfälle darstellt. Allerdings lädt die Stelle weiterhin zum verbotswidrigen Abbiegen ein, weshalb zunächst an eine Schranke oder einer Polleranlage als Sperreinrichtung gedacht worden ist. Das hielten Landwirte, die den Weg nutzen, um auf die andere Seite der Bundesstraße zu den dort liegenden Flächen zu gelangen, allerdings für unpraktikabel.
Der Ortsrat Luthe sowie die städtischen Gremien hatten im vergangenen Jahr daher beschlossen, den Wirtschaftsweg im Einmündungsbereich auf 4 Meter zu verengen, um ein Abbiegen von der Bundesstraße zu verhindern. Dafür sollten auch zwei Poller als sichtbare Begrenzung installiert sowie im Einmündungsbereich ein zusätzliches Hinweisschild aufgestellt werden. Der weiße Richtungspfeil, der auf der Bundesstraße bereits steht, würde nicht ausreichen. Auch eine Treckerschleuse als Alternative konnte man sich vorstellen. Außerdem drang der Ortsrat darauf, dass sich die Stadt für eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 70 an dieser Stelle einsetzt.
Die zuständige Landesstraßenbaubehörde macht nun bei allen Vorschlägen, die ihren Geschäftsbereich betrifft, nicht mit, wie die Verwaltung im Ortsrat mitteilte. Poller neben der Straße würden die Unfallgefahr erhöhen und eine Temporeduzierung lehnte die Behörde mehr oder weniger kommentarlos ab, was für Unverständnis sorgte. ”Die Aussagen sind widersprüchlich”, so Ortsbürgermeister Rolf Hoch. Einerseits werde von Unfallgefahren gesprochen, eine Temporeduzierung dann aber abgelehnt. Dabei sei so etwas gerade an Gefahrenstellen üblich, wie man beispielsweise auf der Landesstraße Richtung Kolenfeld sehen könne. Dort ist die Ampel vor der Brücke über den Mittellandkanal ausgefallen. Dort hat man deshalb sogar Tempo 30 angeordnet.
Die Stadt soll sich daher noch einmal mit der Landesstraßenbehörde austauschen und auf die Geschwindigkeitsbegrenzung bestehen. Auch an den Pollern solle festgehalten werden. Diese müssten ja nicht unbedingt starr sein, wobei Schilder, die dort am Straßenrand ebenfalls stehen, auch fest verbaut sind. Dass durch Poller nun die Unfallgefahr merklich steige, hält der Ortsrat daher für fragwürdig. Das Argument klinge eher vorgeschoben. André Schrader (CDU) schlug vor, den Katalog an Alternativen um Leitplanken zu ergänzen. Dem stimmte der Ortsrat zu. Wenn das alles nicht geht, müsste die Stadt vermutlich zur ursprünglichen Planung einer Schrankenanlage zurückkehren, die in der Anschaffung allerdings auch deutlich teurer wäre.
Wer von der B441 (Fahrtrichtung Wunstorf) die Ausfahrt Luthe nimmt, muss bisher beim Abbiegen auf die Adolf-Oesterheld-Straße die Vorfahrt beachten. Diese Regelung wird nun durch ein Stoppschild mit Haltelinie verschärft. Grund sind die auffälligen Ergebnisse der Unfallkommission. Der Kreuzungsbereich samt Vorfahrtsregel soll perspektivisch aber auch umgestaltet werden, jedoch nicht vor der Fertigstellung der Ortsumgehung.