Aus Hobby wird ein Buch | Schaumburger Wochenblatt

Aus Hobby wird ein Buch

Im Gespräch: Norbert Tornow mit seinem Buch zur Geschichte der Wunstorfer Schullandschaft (Foto: wb)
Im Gespräch: Norbert Tornow mit seinem Buch zur Geschichte der Wunstorfer Schullandschaft (Foto: wb)
Im Gespräch: Norbert Tornow mit seinem Buch zur Geschichte der Wunstorfer Schullandschaft (Foto: wb)
Im Gespräch: Norbert Tornow mit seinem Buch zur Geschichte der Wunstorfer Schullandschaft (Foto: wb)
Im Gespräch: Norbert Tornow mit seinem Buch zur Geschichte der Wunstorfer Schullandschaft (Foto: wb)

Im Laufe eines Lebens kommt jeder mal mit ihnen in Berührung. Der eine verbindet gute Erinnerungen an die Zeit, der andere weniger gute. Die Rede ist von Schulen, ihren Lehrern und Generationen von Schülern. Ein Thema, das auf den ersten Blick etwas nüchtern wirkt, aber den Wunstorfer Norbert Tornow so begeistert hat, dass er sich auf Spurensuche begeben hat.

Schon in frühester Kindheit kam Norbert Tornow, der in Idensen aufwuchs, mit der Schule in Berührung. Zusammen mit seinen Eltern und Großeltern wohnte er im Schulgebäude in Idensen, wo sein Großvater Schulmeister war. Besonders fasziniert war er von den zahlreichen Besuchen ehemaliger Schüler bei seinem Großvater. Da verwundert es nicht weiter, dass er selber nach dem Besuch der Scharnhorstschule und des Hölty-Gymnasiums auf Lehramt studierte und einen Abschluss für Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung erwarb. Beruflich war er als Leiter einer Bildungsstätte in einer Justizvollzugsanstalt in Hannover. Heute macht er als Stadtführer Schulführungen in Wunstorf.

Eine Idee wächst

Bietet man eine Themenführung an, setzt man sich natürlich auch mit dem Thema auseinander. Recherchiert und schreibt bis das Gerüst für eine Themenführung fertig ist. Dank des Interesses der Besucher und vieler Fragen stieg Tornow immer intensiver in die Thematik ein. Nicht alle Fragen ließen sich im Rahmen einer Führung beantworten. Also wurde weiter recherchiert und notiert. Schließlich bat Tornow Stadtarchivar Klaus Fesche um eine Einschätzung: Könnte ein Buch Geschichte der Wunstorfer Schulen auf Interesse stoßen? Die Einschätzung war positiv und so ermutigt, machte sich Tornow ans Schreiben. Trotz der Vorarbeit dauerte es noch zwei Jahre bis das Buch fertig war. Je tiefer der Autor in die Thematik einstieg, um so mehr Einzelaspekte ergaben sich zu den einzelnen Schulen, der Lehrerausbildung und auch zur Stadtgeschichte. ”Da musste man aufpassen, dass man sich nicht verzettelt und auch mal einen Schlussstrich ziehen”, so Tornow, der auch berichtet, dass der Austausch mit Dritten sehr hilfreich war.

Insgesamt war das Projekt, bei dem er auch von seiner Familie und Fesche unterstützt wurde, anstrengender als gedacht. Dass er mit Herz und Seele dabei war und ist, merkt man auch im Gespräch. Immer wieder taucht er in die Thematik ein, verweist auf interessante Teilaspekte, wie die Konkurrenz zwischen Scharnhorstschule und Höltyschule, die, nach Abschaffung des Lehrerseminars als Ausbildungsanstalt für Lehrer, im ehemaligen Seminargebäude eingerichtet wurde. Erst mit Abschaffung der Lehrerseminare mussten angehende Lehrer über ein Abitur verfügen und bis zur Einführung der Lehrerseminare gab es gar keine geregelte Ausbildung für Lehrer.

Abschied von einem Mythos

Wichtig war ihm sowohl die schulische Entwicklung als auch die Schülersituation nachzuzeichnen. Nach seinen Recherchen steht für ihn fest, dass es keine gute alte Zeit gab, weder für Lehrer noch für Schüler. Die Zeit war derb, so sein Fazit.

Am 17. Oktober, um 19.30 Uhr findet in der Abtei ein Vortrag des Heimatvereins mit dem Thema „Wunstorfs Schulen“ statt.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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