BÜCKEBURG (nh). In der ersten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses mit Sandra Schauer-Hofmeister als Vorsitzende wurden neben den Bauvorhaben in der Schiller- und Wallstraße auch die Bedarfsampel im Cammer diskutiert. Die Muki Immobilien GmbH stellte ihre Pläne für die Schillerstraße vor. Die Firma, geführt von der Familie Hukitsch um den Boxer Marco Huck, verwaltet Immobilien in Bielefeld, Berlin und auch Bückeburg und hatte die Mehrfamilienhäuser in der Schillerstraße 10 bis 18 erworben. Nun wollen sie Sanierungsarbeiten durchführen und die Anlage in Schuss bringen. Hierfür sollen die Dachgeschosse der Längsbauten Nr. 10 und Nr. 18 ausgebaut und neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, insgesamt 15 neue Wohnungen zwischen 61 und 76 Quadratmetern sollen entstehen. Die Parkplatznot in der Schillerstraße soll durch 33 zusätzliche Parkplätze verhindert werden. Ein Kinderspielplatz wird die Anlage zusätzlich aufwerten. Im zweiten Schritt sollen die kleineren Querbauen aufgestockt werden, um somit zwölf weitere kleinere Wohnungen zu schaffen. Die vorhandenen Wohnungen bleiben erstmal unangetastet. Die neuen Wohnungen sollen einen Quadratmeterpreis von rund 6,50 Euro haben. Auch in der Wallstraße wird neuer Wohnraum entstehen. Die ehemalige Wäschereianlage soll in einen modernen Wohnkomplex umgewandelt werden, mit sowohl kleinen als auch größeren Einheiten. Ein moderner Baustil mit geschlossener Bebauung, ein Innenhof und zusätzliche Parkplätze sollen ein Wohnquartier mit Qualität werden. Großer Diskussionspunkt war die geforderte Bedarfsampel in Cammer. Im Haushalt wurden bereits 55.000 Euro veranschlagt, ein Planungsgutachten sieht aber eine Investition von über 60.000 Euro vor. Beim Umhören in Nachbarkommunen mit ähnlichen Ampeln fielen aber wesentlich niedrigere Summen um die 30.000 Euro. Axel Wohlgemuth und Andreas Paul Schöniger machten sich erneut für die Ampel stark, die aufgrund der gefährlichen Situation an der Friller Straße absolut notwendig sei. Da es sich um eine Kreisstraße handele, würde man gerne den Kreis ins Boot holen. Dieser habe aber schon deutlich signalisiert, dass er sich an den Kosten nicht beteiligen werde. Andere Ausschussmitglieder sprachen sich für eine weitere Prüfung und eine Festlegung konkreter Kriterien aus. Der Ortsrat würde sich zudem aus eigenen Mitteln mit 3000 Euro an der Ampel beteiligen. „Wir bauen diese Ampel für die Bürger und die Kinder und wollen die befühlte und reelle Sicherheit erhöhen”, sagte Wohlgemuth. Die Ampel entwickelte sich zu einem regen Streitpunkt und auch zahlreiche Anwohner aus Cammer machten unter anderem mit einem Banner ihrem Unmut Luft. Der Verwaltungsvorschlag, die Planungen einzustellen, wurde vom Ausschuss nicht angenommen. Alternativ wurde beschlossen, weitere Informationen einzuholen sowie konkrete Kriterien für oder gegen eine Bedarfsampel festzulegen – die Planungen sind also nicht vom Tisch. Des Weiteren wurde die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes mit einer Gegenstimme beschlossen. In der Diskussion um eine Fahrradstraße in der Fürst-Ernst-Straße wurde sich geeinigt, zunächst weiter den Bedarf zu ermitteln. Foto: nh