Jetzt hat die Initiative im Hinblick auf die Kommunalwahl am 11. September allen Parteien die Frage gestellt, ob sie nach wie zu ihrer Entscheidung aus dem Frühjahr stehen. „Wir haben sehr viele besorgte Nachfragen aus der Bevölkerung bekommen, wen man wählen könne, um einen weiteren Schutz der Hofwiesen sicher zu gewährleisten”, erklärte Sprecher Ernst-Udo Hartmann. Daher wurde allen Parteien schriftlich die Frage gestellt, wie man sich in Zukunft zur Frage des Erhalts der Hofwiesen verhalten werde, verbunden mit dem Hinweis, die Antworten anschließend bekannt zu geben. Die Antworten dürften bei vielen Bückeburger Bürgern für große Erleichterung sorgen. Die einheitliche Front der Ablehnung einer Hofwiesenbebauung steht nach wie vor. Alle befragten Parteien erklärten gegenüber der Initiative unisono, zu der Beschlusslage aus dem Frühjahr zu stehen und auch weiterhin für den Schutz und Erhalt der Hofwiesen zu stimmen. Die SPD Fraktion habe sich damals gegen die Bebauung entschieden und werde dabei bleiben, sagte Fraktionschef Bernd Insinger. Gleichlautend die Aussage von CDU-Fraktionschef Axel Wohlgemuth: Die CDU Bückeburg sei grundsätzlich für den Erhalt der Hofwiesen und gegen eine Bebauung der seinerzeit diskutierten Fläche. FDP-Kandidat Hendrik Tesche sprach sich schriftlich „ganz klar für den Schutz dieser schönen Landschaft” aus. „Meiner Ansicht nach haben wir andere Probleme und Herausforderungen zu bewältigen, als dort Bautätigkeiten gut zu heißen.” Für WIR-Ratsherr Andreas Paul Schöniger sind die Hofwiesen als Bauplatz grundsätzlich vom Tisch: „Jegliche Bergehrlichkeiten der Bebauung in Zukunft werden WIR für Bückeburg nicht akzeptieren.” Er habe bereits im April dem Fürsten einen Vorschlag unterbreitet, die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche durch die Fürstliche Hofreitschule mit der Anpflanzung einer Streuobstwiese zu verbinden, um den Erhalt der Natur in den Hofwiesen auf Dauer zu gewährleisten, berichtete Schöniger. Für Raimund Leonhard, Vorsitzender der „Bürger für Bückeburg”, fällt der Schutz der Hofwiesen unter das im Programm seiner Gruppierung festgeschriebene Wahlkampfziel „Erhalt der Struktur der Heimat”. Als Ergebnis der Parteienbefragung rät die Initiative zum Schutz der Hofwiesen allen Bürger vor allem eines: Überhaupt wählen zu gehen. Ernst-Udo Hartmann. „Nur wer wählen geht, hat in einem demokratischen Miteinander die Möglichkeit zur Mitbestimmung.” Zudem empfehle”die Initiative, bei der Wahl nicht nur auf die Partei, sondern auch auf den Kandidaten zu schauen: „Wählen sollte man bei einer Kommunalwahl jemanden, den man persönlich kennt, dem man vertraut, und dem man eine konsequente Haltung zur Frage der Hofwiesen zutraut”, so die Empfehlung von Ernst-Udo Hartmann. „Der Wähler sollte sich auch nicht scheuen, den Kandidaten auf seine Haltung zu den Hofwiesen direkt anzusprechen und ihm dabei klarzumachen: Nach der Wahl ist auch immer zugleich vor der Wahl. Und bleiben Sie immer wachsam: Was macht mein gewählter Kandidat im Rat? Wie stimmt er ab?” Foto: wa Die Arbeiten des Vereins Mehrgenerationenhaus Bückeburg e.V. zur Realisierung seines Vorhabens an einem alternativen Standort machen Fortschritte. Die Initiative zum Schutz der Hofwiesen sieht sich daher in ihrer Ansicht bestätigt: „Wir hatten von Anfang recht mit unserer Haltung: Ja zur Idee eines Mehrgenerationenhauses, aber ein klares Nein zu jeglicher Bebauung der Hofwiesen!” Die Initiative betont: „Wir stehen auch weiterhin zu unserem Wort, dass wir bei Bedarf den Verein ‚Mehrgenerationenhaus Bückeburg e.V.‘ bei der Realisierung seines Vorhaben an einem geeigneten Standort unterstützen und fördern wollen.” Foto: wa