Blonde Locken, barfuß, schwarze lange Satinhandschuhe, ein Piano und französischer Akzent: fertig ist die Kirsten Schaper „French Made”. Am Samstag feierte die heimische Musikerin gemeinsam mit Sascha Conrad und Kim Struckmeier als Trio „Chansonoirs” ihr Debüt beim ersten Live-Konzert im Jugendzentrum. Alle drei brachten ihre selbstgeschriebenen Songs auf die wohnzimmertauglich gestaltete Bühne. Denn: „Normalerweise mucken wir bei mir zu Hause im Wohnzimmer”, verriet Kirsten Schaper. Mit einer Mischung aus Chanson, deutschem Liedgut, Country und teils mystischen Klängen begeisterten die Chansonoirs ihr Publikum – das JUZ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Kim Struckmeier beeindruckte vor allem mit sanft-rauchig-melodischer Stimme unterstützt durch Akustikgitarre und liedweise mit Piano. So erinnerte er bei einigen Stücken textmäßig an Philipp Poisel mit weniger Genuschel dafür mit mehr Rotz. Kein Friede, Freude, Eierkuchen: In „Luxus” nahm Kirsten Schaper Schönheitswahn und Geldgeilheit aufs Korn. Der deutschen Sprache verschrieben wagte sie sich an diesem Abend an einem englischen Titel aus der Feder Conrads. Und ganz neu, deshalb noch mit Spickzettel in der Hand sang Struckmeier einen Song von Schaper über Trennungsschmerz. Als „nicht jugendfrei” betitelte Sascha Conrad seinen Song „Gates of Paris”: „I just wanna take her home. But they shut the gates of Paris and they let nobody in.” Und so trug das Trio sein Publikum durch einen Abend voller Schmerz, Ankersetzung und Gesellschaftskritik. Das schreit nach Wiederholung! Foto: wa