NIENSTÄDT (em). Der Nienstädter SPD-Ortsverein kritisiert den Berliner Kompromiss in der Flüchtlingspolitik mit deutlichen Worten. Das Recht auf Familiennachzug für Flüchtlinge mit sogenanntem subsidiärem Schutz für zwei Jahre auszusetzen, behindert die Integration und verletzt das Grundrecht auf Zusammenleben als Familie. Diese Entscheidung sei falsch und unmenschlich! Nur kurzfristig wird der Zuzug gebremst, aber langfristig wird die Sorge um die im Krisengebiet zurückgebliebenen Familienangehörige ein erhebliches Hemmnis bei der Integration hier in Deutschland sein. Um einer mehrjährigen Trennung zu entgehen, werden vermutlich verstärkt Kinder und Babys mit auf den lebensgefährlichen Fluchtweg genommen. Völlig unrealistisch ist derzeit die Argumentation, syrische Familienangehörige im Rahmen europäischer Aufnahmeprogramme nachziehen zu lassen, da auf der europäischen Ebene keine Einigung in Sicht ist. Begrüßt wird von den Nienstädter Sozialdemokraten die Absicht, in Berlin endlich die Integration der Flüchtenden in den Mittelpunkt der politischen Arbeit zu stellen.Viele Konzepte und Ideen sind von den Wohlfahrtsverbänden bereits vorgelegt worden. Klare Regelungen für Zuständigkeiten und Finanzierungen sind notwendig. Es dürfe nicht geschehen, dass die Kommunen auftretende Probleme nicht lösen können, weil keine Konzepte und Strukturengeschaffen wurden.