Als sich die Sänger des Kammerchores Minden im Halbkreis um die besetzten Bänke positionieren herrscht absolute Stille. Sowohl die leisen als auch zarten Töne bis hin zu kräftigen Stimmen hielten die Gäste sanft in ihren Fängen, hüllten sie förmlich ein. Am Ewigkeitssonntag hat der Kammerchor St. Marien Minden ein thematisch passendes Requiem-Konzert veranstaltet. Im Mittelpunkt des Konzertes stand das Requiem in f-Moll von Heinrich Ignaz Franz Biber. Dieses vielseitige und spannende Werk, welches viel zu selten zu hören ist, wurde gemeinsam mit einem Alte-Musik-Ensemble zwei Geigen, drei Bratschen, Continuo und drei Posaunen sowie einem Solistenensemble zur Aufführung gebracht. A-cappella-Kompositionen von Victoria, Brahms und Nystedt eröffneten den Abend welche dann durch einen thematisch roten Faden zum Requiem von Biber überleiteten. Bibers Requiem in f-Moll gehört zu den eindrucksvollsten Vertonungen der Totenmesse des 17. Jahrhunderts. Kammerchor und Musik-Ensemble sorgten für Gänsehautmomente und einen besinnlichen Abend in der wunderschönen Stiftskirche. Als Dirigent wirkte der gerade mal 23-jährige Justus Barleben. Er ist in Hannover und Umgebung als Chor- und Orchesterleiter tätig. Er leitet neben St. Marien auch das 16-stimmige Vokalensemble „vox aeterna” aus Hannover. Seit 2013 ist er zudem künstlerischer Leiter des Lüneburger Kammerorchesters. Zurzeit studiert Barleben an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Musik mit dem Schwerpunktfach Dirigieren bei Prof. Frank Löhr. Foto: wa