Die Alarmierung ging am Freitag gegen 15.40 Uhr ein. Als erstes waren die zehn Feuerwehren der Samtgemeinde Nienstädt an der Einsatzstelle. Bei ihrem Eintreffen stand die Lagerhalle des Unternehmens K&B Industrieservice bereits vollständig in Flammen. Die dunkle Rauchsäule des Brandes war weit über Nienstädt hinaus sichtbar und zog in Richtung Bundesstraße 65. Gleichzeitig mit dem sofortigen Beginn der Löscharbeiten wurden weitere Einsatzkräfte angefordert. Als Verstärkung trafen die Feuerwehren Enzen, Stadthagen, Wendthagen-Ehlen, ein Löschzug der Feuerwehr Bückeburg-Stadt sowie ein Fahrzeug der Flugplatzfeuerwehr Achum am Einsatzort ein. Der Fernmeldezug der Kreisfeuerwehr stellte die Kommunikation an der Einsatzstelle sicher.
Ersten Aussagen zufolge war eine Maschine in der Halle in Brand geraten. Ein Mitarbeiter vor Ort versuchte wohl noch die Flammen mit einem Feuerlöscher einzudämmen, was nicht gelang. Innerhalb kürzester Zeit stand die Halle in Flammen. Die Mitarbeiter konnten sich rechtzeitig aus der Halle ins Freie retten und blieben unverletzt. Das Unternehmen K&B hat sich auf die Reinigung von Mehrwegtransportbehältern, sowie Kunststoff- und Metallteilen spezialisiert, daher waren auf dem Betriebsgelände sowie in der Halle auch Chemikalien gelagert. Die Bevölkerung wurde mit Radiodurchsagen vor der Rauchwolke, die in Richtung Stadthagen, Lindhorst, Rodenberg und Bad Nenndorf zog, gewarnt. Die Umweltschutzeinheit des Landkreises wurde um 16 Uhr alarmiert, um regelmäßig Schadstoffmessungen in der Umgebung vorzunehmen. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Weiterhin wurden Atemluftflaschen und Atemschutzgeräte durch die Umweltschutzeinheit bereitgestellt.
Die Einsatzleitung vor Ort bildete drei Brandabschnitte, um das Feuer einzudämmen. Die Hubrettungsbühne der Feuerwehr Stadthagen und die Drehleiter aus Bückeburg setzten zur Brandbekämpfung Wenderohre ein. Die Wasserversorgung wurde über Langewegstrecke sichergestellt, dabei wurden zeitweise etwa 4000 Liter Wasser pro Minute gefördert. Eine Vielzahl von Strahlrohren, Wasserwerfern und Atemschutzgeräteträgern wurde eingesetzt. Schaummittel kam ebenfalls zum Einsatz, da die Halle größtenteils aus Stahlträgern und einem Wellblechdach bestand. Mehrere tausend Liter Schaummittel wurden benötigt.
Gegen 18.30 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte aus Stadthagen entlassen werden. Die Umweltschutzeinheit und der Fernmeldezug verließen die Einsatzstelle gegen 20.30 Uhr. Ferner waren Kräfte des DRK-Rettungsdienstes, des DRK-Einsatzzuges und das Technische Hilfswerk im Nienstädter Industriegebiet im Einsatz. Das Gebäude wurde mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks geöffnet, um an den Brandherd zu gelangen. Für Nachlöscharbeiten wurde eine Brandsicherheitswache eingerichtet, die in regelmäßigen Abständen durch die Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Nienstädt abgelöst wurde. Vereinzelt aufflackernde Glutnester wurden währenddessen gelöscht. Am Sonnabend gegen 16 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehren der Samtgemeinde Nienstädt beendet.
Insgesamt rund 280 Einsatzkräfte waren mit dem Feuer beschäftigt. Die Halle brannte vollständig aus. „Die Ermittlungen zu der definitiven Ursache des Brandes dauern derzeit noch an”, erklärte Diana-Fabienne Hansing von der Polizei Bückeburg am Montag. Ersten Schätzungen zufolge liegt die Höhe des Schadens im Bereich von bis zu zwei Millionen Euro. Foto: Kreisfeuerwehr