HOHNHORST (Ka). Es war ein besonderer Tag, als Landrat Heinz Gerhard Schöttelndreier das Bundesverdienstkreuz am Bande Gertrud Paul verlieh. Es war Gertrud Pauls 75. Geburtstag, den sie im Kreise ihrer Familie und Freunde feierlich beging, ein Tag der die Zeit Revue passieren ließ und viele Stationen aus einem ereignisreichen Leben offenbarte. Pauls Nominierung zur Bundesverdienstkreuz-Anwärterin gilt ihrem ehrenamtlichen und sozialen Engagement, so Schöttelndreier. Er nannte ihre Schicksalsschläge und ihren vorbildlichen Umgang wie auch ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle ihrer Liebsten beim Namen. Damit ist die aufopferungsvolle Pflege und Fürsorge, die sie ihrer querschnittgelähmten Tochter Rita seit 50 Jahren angedeihen lässt, gemeint. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie sich für die Rechte ihrer Tochter eingesetzt, die daraufhin eine erfolgreiche Schul- und Berufsausbildung absolvieren konnte. Das war in den 60er Jahren keine Selbstverständlichkeit. Sie hat ihrer Tochter das nötige Rüstzeug für ein selbständiges Leben mit auf den Weg gegeben. Das Schicksal schlug erneut zu, als ihr Mann im Jahr 1961 einen schweren Rangierunfall erlitt. Eine Unterschenkel-Amputation stellte Gertrud Paul vor eine weitere Belastung, die mit häuslicher Pflege einherging. Als dann noch ihre Mutter zum Pflegefall wurde, war es für sie ebenfalls selbstverständlich ihre Mutter zu sich zu nehmen. Neben der Pflege ihrer Lieben arbeitete Gertrud Paul als Raumpflegerin in der Grundschule Bad Nenndorf und engagierte sich im Landfrauenverein und in der Kirchengemeinde. Pauls unermüdliches Engagement ist unbezahlbar, unterstrich Schöttelndreier und überreichte Gertrud Paul das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Foto: ka
Heinz Gerhard Schöttelndreier gratuliert Gertrud Paul zum 75.
Geburtstag und überreicht ihr das Bundesverdienstkreuz.