Ziel der gemeinsamen Aktion vom Kreisforstamt Spießingshol, dem Wasserbeschaffungsverband Obernwöhren, den Stadtwerken Schaumburg-Lippe und der Grundschule ist es, den Schülern den Ursprung des wohl wichtigsten Lebensmittels nahe zu bringen und über das vielfältige Beziehungsgefüge von Wald und Wasser zu informieren. Diese Aufgabe übernahm Försterin Diana Krause, die sich der inhaltlichen Planung des Aktionstages widmete. Mit ihr zusammen machten sich die beiden Klassen auf Entdeckungstour durch den Wald. Im Kreis stellten die Schüler die Reise eines Wassertropfen nach, um den natürlichen Wasserkreislauf kennen zu lernen. Neben typischen Wasserbewohnern und -pflanzen standen der Aufbau des Bodens und die Speicherung von Wasser auf dem „Stundenplan”. Mit dem abschließenden Bau eines Modells zur Filterwirkung des Waldbodens konnten die Schüler dann noch selbst aktiv werden.
Die zurzeit in Stockholm stattfindende UN-Konferenz zum Thema Wasser unterstreicht nachdrücklich, dass die ausreichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser nach wie vor eines der wichtigsten Probleme der Menschheit darstellt. „Jeder sechste Mensch auf der Erde hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser”, so Lother Seidel, Leiter des Kreisforstamtes. Der Tagesbedarf einer einzigen Person an Trinkwasser liege bei etwa 120 Litern. Damit die Kinder sehen, was für ein Luxus es ist, täglich sauberes Wasser zur Verfügung zu haben, probierten sich die Schüler in einem Stafettenlauf über 500 Meter. Im Zweierteam wurde je ein Eimer mit sechs Litern Wasser transportiert.
Als weniger anstrengend, aber als mindestens genauso spannend gestaltete sich die Besichtigung des Wasserwerks. Rudi Kuppe, Wassermeister der Stadtwerke Schaumburg-Lippe, beantwortete den neugierigen Klassen alle Fragen rund um die Trinkwasseraufbereitung.
Theorie und Praxis gehören auch in der Schule zusammen. Deswegen binden die Lehrer die praktischen Erfahrungen zu Wald und Wasser mit in den Unterricht ein. Schulleiter Heinz Oltrogge freut sich über die jahrelange Zusammenarbeit zwischen der Grundschule und dem Kreisforstamt: „Für uns ist der Wald nicht nur ein Lebensort, sondern auch ein Lernort”. Foto: jl