Im gut gefüllten Zelt begrüßte Vorsitzender Klaus Rinne die Gäste und gab einen kurzen Rückblick in die wechselhafte Vereinsgeschichte des Klubs. Siege und Niederlagen, Höhen und Tiefen sowie hoher persönlicher und ehrenamtlicher Einsatz prägten die letzten 100 Jahre. Gegründet wurde der SV Nienstädt zu „Kaisers Zeiten” im Fürstentum Schaumburg-Lippe als Männer-Turnverein; der 2. Weltkrieg forderte auch unter den Mitgliedern seine Opfer. Nach dem 3. Reich wandelte sich der SV vom Turn- zum Breitensportverein mit derzeit rund 550 Mitgliedern, darunter etwa 150 Jugendlichen, die in den Sparten Fußball, Leichtathletik, Tennis, Turnen und Volleyball ihrem Hobby nachgehen. „Der gesellschaftliche Wertewandel bringt mit sich, dass es weniger Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern gibt – das Gemeinschaftsgefühl der Gründerjahre ist vielfach nicht mehr vorhanden”, fand Klaus Rinne auch kritische Worte. „Wir brauchen auch in den Vereinen Kreativität und Leistungsbereitschaft und müssen über neue Sportangebote nachdenken, um nicht im „alten Mief” zu ersticken.” Festredner Karl Rothmund, Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes und Vizepräsident des DFB, skizzierte die Entwicklung des Fußballs der letzten 100 Jahre bis zu den aktuellen Entwicklungen. Fußball sei ein Sport, der überall mit geringen Mitteln möglich sei und daher in mehr Ländern gespielt werde, als die Vereinten Nationen Mitglieder hätten. Trotz zunehmender Kommerzialisierung des Profisports wisse der Fußball, dass er seine Wurzeln auf der Straße und nicht in den VIP-Tribünen habe. „Bratwurst und eine frierende Nase machen auch die Faszination des Fußballs aus.” Die „Kröte” des Bundesligaspiels am Sonntagnachmittag habe der DFB unter anderem geschluckt, weil fünf Prozent der Einnahmen den Amateurvereinen zugute kämen.
Auf 15 Vereinsmitglieder wartete zum Ende des offiziellen Teils eine Überraschung. Die beiden Mitglieder der Neugründung im Jahr 1945, Fritz Kappe und Heinrich Hansing, wurden zusammen mit Wilhelm Schönbeck, Johannes Opatz, Werner Schöttelndreier, Hubert Willner, Dieter Klatt, Hans-Dieter Brinkmann, Karl-Heinz Dehne, Heinz Meyer, Margret Schütte, Manfred Noack, Heinz Deppmeier und Manfred Jordan, die dem SV 09 allesamt seit über 60 Jahren die Treue halten, besonders geehrt. Foto: pp