Mehr als nur ein Signal Dieser hatte einen Bericht über eine Gemeinschaftsaktion auf zwei Rädern von Bürgern aus den beteiligten Kommunen verfasst. Denn dahinter steckt mehr als ein Signal, das das Bestreben auf dem Weg zur Dorfregion „Wir in den Büntedörfern” manifestiert – der Name gehört zu den Nachbesserungen des überarbeiteten 20-seitigen Antrags. Beim zuständigen Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser wurde ein Fotoprotokoll der Radtour ebenso wie eine visualisierte Zusammenfassung des Auftakts zur Ideensammlung und eine spezielle Schrift von Waltringhausen als Anlage nachgereicht. Dies war bis Mitte Oktober möglich. Thema ist vor allem die Mobilität „Ganz wichtig ist, dass wir zeigen, dass wir das Gemeinschaftsgefühl unter den Bürgern stärken und gemeinsam etwas erreichen wollen”, erklärt Sandmann mit Blick auf die Herausforderungen im sozialen, ökologischen und baulichen Bereich. Dazu breitragen soll auch die Bezeichnung, da durch jedes der Örtchen ein Bächlein, eine Bünte, fließt. Dabei habe die Dorfregion ganz unterschiedliche Facetten zu bieten: vom Bahnhofstandort bis zu stark landwirtschaftlich geprägten Ortskernen. Diskutierte Themen waren und sind laut Sandmann eine verbesserte Anbindung der Dörfer an den ÖPNV, aber auch untereinander zum Beispiel durch den Ausbau des Radwegenetzes. Denkbar wäre es auch dieses, da wo es möglich ist, mit einer Aufwertung von Bachufern zu verbinden. Für Sandmann böten sich beispielsweise zwei Stellen an: der Verlauf des Haster Bachs zwischen dem Sportplatz Kreuzriehe und Haste sowie der Büntegraben-Abschnitt von der Rotrehre über Riehe in Richtung Mülldeponie. Alte Bausubstanz erhalten Während die rund 25 Teilnehmer im September durch die Dörfer radelten, besichtigten sie etwa in Waltringhausen eine alte Scheune. „Wir haben Gebäudestrukturen, die verfaulen, wenn man sie nicht erhält”, verdeutlicht der Haster Bürgermeister. Bei entsprechenden Sanierungen könnten auch Privatleute von den Fördermitteln des Landes profitieren. Diskussionsbedarf lieferte zudem der Umgang mit kommunalen Gebäuden, für die etwa durch den Zusammenschluss der Feuerwehren künftig eine andere Nutzung gefunden werden muss. Wie die Dorfregion Kooperationen schon lebt Apropos Standortzusammenlegung: Darin sieht Sandmann ein Positivbeispiel für „wirklich konstruktive Arbeit, um zukunftsorientiert Brandschutz und Hilfeleistungen aufrechterhalten zu können”. Mit dem TuS Germania Hohnhorst und ETSV Haste, die bereits seit einiger Zeit gemeinsame Kurse anbieten, sowie dem interkommunalen Baugebiet „Westlich Kornweg” am Scheller gibt es aber noch weitere Kooperationen. Auch die Netto-Ansiedlung vor den Toren Hastes war schon interkommunal abgewickelt worden. Der Blick in die Zukunft Die Erfolgsaussichten des erneut abgegebenen Antrags kann Sandmann nicht einschätzen: „Das ist schwierig.” Er geht davon aus, dass der Bescheid bis zum Frühjahr auf sich warten lassen wird. Nach der ersten Antragsstellung hatte die Absage im darauffolgenden März vorgelegen. Große Aktionen seien bis dahin wegen Corona nicht zu erwarten. „Aber es wird weiter an Ideen gearbeitet”, so der Bürgermeister. Im Falle des Zuschlags muss zunächst ein Dorfentwicklungsplan aufgestellt werden, der sämtliche Maßnahmen bündelt. Diese würden sich dann wohl über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren erstrecken. Und selbst wenn der Antrag ins Leere laufen sollte, sei es „ganz wichtig, den Kontakt zu den Bürgern zu halten”, betont der Haster. Er sei überzeugt, dass sich auch unabhängig von dem Förderprogramm einige Ideen wie Radwege im Rahmen der Ratspolitik und Haushaltsplanungen realisieren ließen. Foto: jl