Was bisher geschah: Seit 2016 stehen im Bückeburger Städtehaushalt Mittel für eine Multifunktionsanlage bereit. Anfang 2017 schien ein geeigneter Standort ausgemacht: die Wiese vor dem Gymnasium Adolfinum angrenzend zu den Hofwiesen des Schlossgartens. Ähnliche Anlagen existieren bereits in Evesen und Meinsen. Jedoch wurde das Adolfinum in den Entscheidungsprozess nicht miteinbezogen. In zwei Gesamtkonferenzen, im Juni und im Dezember 2018, hatte sich die Mehrheit der Lehrer- und Schülervertreter gegen den Bau der MuFu am Gymnasium-Standort entschieden. Zwar sei dieses Votum nicht bindend und die Fläche gehöre dem Landkreis Schaumburg-Lippe, mit dem auch schon ein Nutzungsvertrag über das Areal geschlossen wurde – es könne also dort gebaut werden. Wirkliche Gründe neben den Einwänden der Schule nennt die Stadt Bückeburg auf Anfrage dieser Zeitung nicht. „Von Seiten der Stadt wird der zentrale Innenstadt-Standort positiv bewertet, da die Anlage in der Schulzeit den Schülern und am Nachmittag und in den Ferien der Öffentlichkeit zur Verfügung gestanden hätte”, berichtet Christian Schütte im Auftrag des Bürgermeisters. Der Landkreis wünscht sich jedoch die Zustimmung der Schule. Diese hatte Bedenken über anfallenden Unrat, Verschmutzung und eine unklare Toilettensituation geäußert. Wie es nun mit der MuFu konkret weitergeht, ist unklar.Alternative Standorte nennt die Stadt Bückeburg nicht, jedoch wurde bereits der Standort nahe der Herder-Schule mit Anbindung an den Dr. Faust-Platz, das Schwimmbad und den Kindergarten öffentlich diskutiert. Aktuell gebe es keinen Zeitplan für eine neue Standortfindung, berichtet Schütte weiter. Der Ausschuss für Jugend und Familie werde sich in der nächsten Sitzung mit dem Thema beschäftigen und das weitere Vorgehen abstimmen.In dem Haushaltsplan von 2018 sei die Anlage mit 123.334 Euro veranschlagt worden. Sie soll eine Größe von etwa 15 Metern mal 26 Metern haben und für Fußball und Basketball genutzt werden können. Zur erwarteten Nutzungsintensität könne keine Angabe gemacht werden. Man erwarte aber anhand der Erfahrungen aus Meinsen eine intensive Inanspruchnahme. Die Anlage sei insbesondere für jugendliche, vereinsungebundene Jugendliche gedacht und solle das Freizeitangebot im Innenstadtquartier verbessern. Auf die Frage, ob man nicht die hiesigen Sportvereine in den Standortfindungsprozess miteinbeziehen wolle, erklärt Schütte, dass eine Zeit- und Interessenkonkurrenz zwischen den Vereinssportlern und den weiteren Nutzern vermieden werden solle. Daher habe bisher auch keine Beteiligung der Sportvereine stattgefunden. Das weitere Verfahren diesbezüglich bleibe den politischen Beratungen vorbehalten. Foto: Archiv