Es ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt und zu dem schon manche Praxisbeispiele in die Tat umgesetzt sind. Wie lässt sich in fortgeschrittenem Alter möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft verwirklichen? Eine Gruppe von Singles und Paaren aus Stadthagen und den umgebenden Ortschaften hat eine Initiative gestartet, die ein solches Wohnprojekt auch in der Kreisstadt verwirklichen will. Wie groß das Interesse am Thema ist, zeigte sich bei einer Vorstellung des Vorhabens in der „Alten Polizei”. Rund 40 Interessierte folgten der Einladung zu der Informationsveranstaltung. Thomas Bade und Peter Bollmann, Mitglieder der Initiative, stellten dabei das Projekt vor und beantworteten die Fragen der Zuhörer. Bisher hätten sich etwa 15 Personen, zehn Wohnparteien, im Alter von 55 bis 72 Jahren zusammengefunden, um das Vorhaben anzuschieben, wie sie erläuterten. Grundidee sei es, mit vertrauten Menschen ein solches Wohnprojekt aufzubauen, um in netter Gemeinschaft, „Tür an Tür”, gemeinsam selbstbestimmt bis ins hohe Alter leben zu können. Für viele ergebe sich schließlich das Problem, beispielsweise nach Auszug der Kinder in zu großen, oft nicht altersgerechten Häusern zu wohnen. Das zu errichtende Gebäude solle dabei zentral in Stadthagen, „mitten im Leben” liegen. Geplant seien etwa 20 bis 25 Wohnungen, von jeweils 50 bis 100 Quadratmetern Größe mit variablen Grundrissen. Zu diesen privaten Wohnungen sollen einige Gemeinschaftsräumlichkeiten kommen, welche die Bewohner zu gemeinsamen Aktivitäten zusammenführen. Wunschstandort der Initiative für dieses Wohnprojekt sei der ehemalige Hubschrauberlandeplatz auf dem Ex-Krankenhausareal. Ob sich dieser verwirklichen lasse, sei jedoch nicht klar. Wichtig sei den Initiatoren ein innenstadtnaher Standort, mitten im „Quartier”, der die Teilnahme am städtischen Leben begünstige. Mitstreiter, die sich wünschen, in einer solchen Form zu leben und an der Verwirklichung des Projekts mitzuwirken, würden gesucht. „Wir müssen noch deutlich mehr werden”, hielt Thomas Bade fest. Viele Einzelheiten der konkreten Ausführung seien noch nicht festgelegt, Einsteiger hätten so noch viele Möglichkeiten zur Mitgestaltung. In welcher Gesellschaftsform, ob beispielsweise als Genossenschaft, das Projekt zu verwirklichen sei, sei beispielsweise noch nicht festgelegt. Die Initiativgruppe hat eine Reihe von Projekten besucht, um sich Anregungen zu holen. Dabei habe sich gezeigt, dass der Verwirklichungszeitrum zumeist rund drei Jahre umfasst habe. Ziel sei es durchaus, bei der Verwirklichung „preisbewusst” zu bauen. Interessierte „Mitplaner und Mitbewohner” können sich unter 05721/72548 und projekt-zeitlos@gmx.de melden. Außerdem finden monatliche Treffen in der „Alten Polizei” statt. Foto: bb