In seinen Worten regte Kalesse eine besser verzahnte Zusammenarbeit mit den Christdemokraten aus Rodenberg an, von denen einige anwesend waren. Auch Bürgermeisterin Matthias kam auf die Nachbarn zu sprechen – allerdings in einem Vergleich mit der Kurstadt. „Bad Nenndorf ist attraktiv und aktiv”, sagte sie und schob augenzwinkernd einen Seitenhieb in Richtung Deisterstadt nach: „Und viel besser als Rodenberg.” Zuwachs aus neuen Wohngebieten hätte der Nachbar zwar auch, aber gegen die Kurstadt-Vorteile komme er nicht an: gute Infrastruktur mit Kino, Therme und Kurpark, gute Gewerbevermarktung, neues Feuerwehrgerätehaus, neue Krippe. Der Landgrafentherme hingegen bescheinigte sie in der Prioritätenliste nach unten gerutscht zu sein. „Die ist momentan außen vor”, sagte sie und bezog sich auf „zu viele Instandsetzungsarbeiten”. Keine Konkurrenz, sondern einen gemeinsamen Protest mit den Rodenbergern müsse es aber in Sachen B65-Ausbau geben. Seinen Unmut über die immer noch nicht stehende Bundesregierung, obwohl der Koalitionsvertrag bereits ausgehandelt ist, äußerte der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann. Das Ziel müsse endlich eine stabile Koalition sein, um den Bürger wieder abzuholen. Eine Minderheitsregierung wolle er persönlich nicht salonfähig machen. An SPD-Mitglieder – dabei sprach er auch direkt den anwesenden Stadtratsfraktionsvorsitzenden Volker Busse an – appellierte er, mit der Union an einem Strang zu ziehen. Und die medialen Personaldebatten müssten endlich zur Ruhe kommen. „Dann gelingt es auch wieder Menschen für Politik und Inhalte zu begeistern”, so Beermann. Derzeit erwecke das Geschehen in Berlin den Eindruck, niemand hätte „Bock, das Land zu regieren”. Foto: jl