Sunita Schwarz, von der Koordinierungsstelle des Bündnisses, brachte in ihrer Eröffnungsansprache die Zielsetzung des Bündnisses knapp auf den Punkt: Leben retten. Schließlich stehe in nicht wenigen Fällen am Ende der Krankheit Depression der Suizid, der Freitod des Erkrankten. So wirke das Bündnis darauf hin, das „Tabu des nicht darüber Sprechens” zu brechen und Privatleute, Vereine, Institutionen und Arbeitgeber mit dem Thema Depression zu konfrontieren und andererseits zu einem Dialog einzuladen. Aufklärung über die weit verbreitete Krankheit sei wichtig, Menschlichkeit und Empathie und der Aufbau von Hilfsnetzen ebenfalls, die schnell und unbürokratisch helfen könnten. „Denn Menschen mit einer Depression sind unter uns, jeden Tag, überall und oft weiß man es einfach nicht”, so Sunita Schwarz. Niemand sei durchgängig gefährdet, meist seien es kleine Augenblicke in denen Menschen mit Depression akut suizidal seien und keinen anderen Ausweg wüssten. Sunita Schwarz dankte Ideengeber und Koordinator Maik Behrendt und sämtlichen Mitstreitern aus der AG Selbsthilfe, die das neue Projekt „EinMiteinander Bewegen 2.0” mit viel Liebe und Engagement aufgebaut hätten. Mit selbst von Depression Betroffenen würden hier federführend „Experten aus Erfahrung” mitwirken, ebenso wie Angehörige und beruflich Helfende. Neben weiteren Programmpunkten wie einer Lesung von Andreas Ahrens-Sanders, Autor des Buches „Vom Abgrund – zurück ins Leben” und Informationen beispielsweise des Schaumburger Bündnisses gegen Depression weckte eine Vorführung der Kinder-Break-Dance-Gruppe von „Marks Tanschule” Lust auf Bewegung. Außerdem hatten die Besucher die Möglichkeit, in Schnuppereinheiten die im Rahmen des Projektes angebotenen Workshops kennen zu lernen. Diese werden an drei Standorten im Landkreis Menschen mit und ohne Depression die Gelegenheit geben, sich zu begegnen und gemeinsam einen kreativen Bewegungsprozess zu Musik zu erleben. Es folgt jeweils ein Austausch im Gespräch, wie Initiator Doktor Maik Behrendt erläuterte. Jeder der Kurse wird von einem professionellen Tanzlehrer begleitet. Unter dem Motto „Bewegung ist ja (zum) Leben” soll das Projekt auch die Inklusion fördern und einen Beitrag gegen die Stigmatisierung der Betroffenen leisten. Erfreulich seii auch, dass eine weitere Vernetzung von Akteuren gelinge, so Maik Behrendt, der die Bedeutung von Bündnissen gegen Depression hervorhob. Gefördert wird das Projekt von AOK und BKK24, organisiert von der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Schaumburg und koordiniert vom Schaumburger Bündnis gegen Depression. Und ohne das Engagement der Tanzschule „Move & Style”, Bad Nenndorf, „Marks Tanzschule”, Bückeburg und der „Tanzschule Bésuch”, Stadthagen sei eine Verwirklichung nicht möglich gewesen. Die drei Workshops sollen jeweils zehn Einheiten umfassen, der Eigenanteil für zehn Termine beträgt 30 Euro. Der Kurs in Bückeburg startet am Sonntag, dem 17. September, in Marks Tanzschule (sonntags, 15 Uhr bis 16.30 Uhr). Der in Bad Nenndorf in der Curanum Seniorenresidenz am Montag, dem 18. September (montags 10.30 Uhr bis 12 Uhr). Der in Stadthagen/Wendthagen am Montag, dem 18. September (montags 16.30 Uhr bis 18 Uhr). Anmeldung und Informationen bei der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen unter 05722/952220 zu erreichen.Foto: bb/privat SHDGBB54a oder SHDGBB54b: Die jungen Break-Dancer von Marks Tanzschule machen bei der Auftaktveranstaltung des Projekts „EinMiteinander Bewegen 2.0” mit ihrer Vorführung Lust auf Bewegung. SHDGBB54c: Die Initiatoren und Mitwirkenden des Projektes hoffen auf eine rege Beteiligung an den Workshops.