OBERNKIRCHEN (wa). Langsam steigen sie gen Himmel: Luftballons machen sich auf den Weg nach oben zu den vielen Sternenkindern (Kinder die vor, während oder nach der Geburt versterben). Passend zum Ewigkeitssonntag wurde am Samstag zuvor auf dem Friedhof in Obernkirchen ein Gedenkort für Sternenkinder eingeweiht. Doris Essmann hatte das Projekt ins Leben gerufen. Sie erhielt maßgeblich Unterstützung vom Rat der Stadt Obernkirchen vertreten durch Bernhard Watermann und Manfred Eßmann, Friedhofsbeauftragter Volker Rethmeier sowie weiteren Beteiligten. Vor allem war sie mit der Finanzierung beschäftigt: Putzte viele Klinken um Sponsoren zu finden. „Es ist ein Tag der Freude und Dankbarkeit. Gemeinsam mit Volker Rethmeier, der Arbeitsgemeinschaft der Stadt und Frederik Meier von Meier Naturstein haben wir eine Vision erschaffen”, sagte Essmann. Neben einigen anonymen Spendern, werden alle weiteren namentlich auf einem Roll-Up-Banner verewigt. „Wir lassen damit erstmalig eine neue Bestattungsform in der Stadt zu”, sagte Bürgermeister Oliver Schäfer. Mutter und Vater haben bereits zum ungeborenen Kind eine starke Bindung, die bei Verlust durch den frühen Tod eine tiefe Kerbe in den Herzen der Eltern zurücklässt. Dafür steht die Kerbe in der Sandstein-Stele entworfen von Frederik Meier. „Fern bei den Sternen und doch ganz nah in den Herzen” steht eingraviert auf der größeren der beiden Stelen, die für die Eltern steht. Ein großer Sandsteinstern symbolisiert auf der kleineren Stele die verstorbenen Kinder. Außerdem ist eine Sandsteinskulptur in Form von ineinander gefalteten Händen von Meier Naturstein gestaltet worden. Die Eltern können dort ihrer Sternenkinder gedenken und auf den Bänken Platz nehmen. „Wir erweitern damit das Menschsein”, sagte Bürgermeister Oliver Schäfer. Schwester Susanne Sorban vom Krankenhaus Bethel hielt außerdem fest: „Diese Gedenkstätte ist ein Ort der Erinnerung, des Innehaltens und des Abschiedes. Trauerkultur muss gelebt werden.” Sie beendete ihre Rede mit einem Gedicht von Rainer Maria Rilke: „Eure Namen sind im Himmel geschrieben.” Foto: wa