Die Verabschiedung begann mit einer von Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke in der Stadtkirche gehaltenen Andacht. Beim Empfang im Gemeindehaus unterstrich Pastor Dr. Wieland Kastning anfänglich die gelebte Verbundenheit Rinnes zur Kirchengemeinde, die der scheidende Ärztliche Direktor jederzeit gelebt habe, der sich jetzt „im Aufbruch in das Land des Älterwerdens” befinde.”Ein Fels in der Brandung, der seine Ziele nicht aus den Augen verloren hat”, würdigte Ralph Freiherr von Follenius als Sprecher der Geschäftsführung das Wirken des Bückeburgers. Er habe nie seine Ziele aus den Augen verloren und das Haus maßgebend und positiv beeinflusst. In den Jahren seiner Tätigkeit im evangelischen Krankenhaus Bethel hat sich die stationäre Patientenzahl der Inneren Abteilung von knapp 1.200 auf zuletzt 2.700 Patienten erhöht und die Verweildauer der Patienten im Krankenhaus von durchschnittlich 15 Tage (1988) auf unter sieben Tage gesenkt. So kommt Geschäftsführer Claus Eppmann zum Schluss auf eine Summe von etwa 50.000 stationären Krankenhausaufenthalten, die Dr. Rinne in seiner ärztlichen Verantwortung neben einer weit höheren Zahl an ambulanten Patienten begleitet hat. Der scheidende Mediziner bedankte sich zunächst bei seinem Mitarbeiterteam, auf das er sich immer habe verlassen können, auch in Zeiten des immer deutlicher werdenden Ärztemangels im ländlichen Bereich und in kleinen Krankenhäusern. Er riet den Mitarbeitern, sich den offenen ganzheitlichen und individuellen Zugang zu hilfsbedürftigen kranken Menschen zu bewahren. An die Geschäftsleitung gewandt, erinnerte er daran, dass nur zufriedene Mitarbeiter auch den geschäftlichen Erfolg eines Krankenhauses sicherstellen. Neben der fulminanten technischen Entwicklung der Medizin ist nach Rinnes Worten die Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf das sogenannte Fallpauschalensystem besonders entscheidend gewesen. Der Mediziner beklagte in seiner Rede, dass das politische gewollte Diktat der Ökonomie die Mitarbeiter an die Grenze des Machbaren „und darüber hinaus” bringe. Das tue den Patienten nicht gut. Dr. Axel Rinne wurde 1954 in Bückeburg geboren. Er ist mit der Lehrerin Heidrun Finn verheiratet. Das Ehepaar hat drei Kinder. 1973 hat Rinne in Göttingen sein Medizinstudium aufgenommen und sieben Jahre später approbiert. Seine Promotion am Lehrstuhl für Arbeits- und Sozialmedizin an der Uni Göttingen schloss er 1986 ab und begann 1988 als 2. Oberarzt seine Tätigkeit auf der Inneren Abteilung. 1990 folgte die Ernennung zum 1. Oberarzt. Drei Jahre später wird der Chefarzt der Abteilung. 2003 wird ihm die Leitung des Qualitätsmanagements übertragen. Im Januar 2012 wird Dr. Axel Rinne zum Ärztlichen Direktor ernannt. Seine Nachfolge als Chefarzt der Inneren Abteilung im Krankenhaus Bethel wird Dr. Andreas Kronjäger antreten.
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