Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich am Freitag, den 9. August, gegen 21:43 Uhr ein tragischer Verkehrsunfall auf der Rintelner Straße (B238) im Bereich Steinbergen, bei dem eine Fußgängerin ums Leben kam. Ein 18-jähriger Fahrer aus Rinteln kollidierte mit seinem BMW auf Höhe der Einmündung „Am Fuchsort” mit der 74-jährigen Fußgängerin, die ebenfalls aus Rinteln stammt und mit ihrem angeleinten Hund unterwegs war. Wie die Polizei auf Nachfrage des Schaumburger Wochenblatts mitteilte, wurde die Fußgängerin bei dem Zusammenstoß schwer verletzt und umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später verstarb. Ihr Hund verstarb noch an der Unfallstelle.
Aufgrund der Unfallaufnahme war die B238 im Bereich Steinbergen vollständig gesperrt. Während der Unfallaufnahme wurden alle beteiligten Personen zunächst rettungsdienstlich versorgt. Die Staatsanwaltschaft Bückeburg hat bereits die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Der betroffene BMW wurde beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat für das Fahrzeug ein verkehrsanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben. Zusätzlich wurde ein weiterer BMW durch umherfliegende Autoteile beschädigt. Weitere Informationen sind derzeit nicht verfügbar. Die Feuerwehr Steinbergen war nachalarmiert worden, um für die Ausleuchtung der Unfallstelle zu sorgen. Im Einsatz waren drei Fahrzeuge mit insgesamt 20 Kameraden.
Die Polizei führte vor Ort eine polizeiliche Leichenschau durch; der Leichnam der verstorbenen Fußgängerin wurde ebenfalls beschlagnahmt. Die Angehörigen der Verstorbenen wurden mit Unterstützung eines Notfallseelsorgers benachrichtigt.
Gerüchte zur Unfallursache
Die Ermittlungen zu dem Unfallhergang dauern an; es kamen aber recht zügig Gerüchte auf, dass der Fahrer die zulässige Geschwindigkeit erheblich überschritten hätte. Der Fall erinnert an den tödlichen Unfall, bei dem ein 26-jähriger Fußgänger im August 2023 ums Leben kam, als er die auf der B65 in Stadthagen überqueren wollte. Damals hieß es, dass der Unfallfahrer offenbar mit mehr als 140 Kilometern pro Stunde unterwegs war, wo 50 km/h erlaubt sind. Was die Bekämpfung von solchen extremen Einzelfällen angeht, sind Polizei und Landkreis im Grunde die Hände gebunden. Geschwindigkeitsmessungen - ob stationär oder mobil - sorgen nur für temporäre Abhilfe, schrecken aber kaum ab.
Sascha Gomolzig, Ortsbürgermeister von Steinbergen, wies in einem Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt auf die schwierige Lage in Steinbergen hin, die nicht nur durch die B238, sondern auch durch die B83 verstärkt wird. Auch dort wünscht man sich mehr Geschwindigkeitskontrollen. Für beide Durchfahrtsstraßen ist seit Jahren keine Beruhigung in Sicht und besonders bei den Orts-Ein- und Ausfahrten gibt es immer wieder Probleme mit überhöhter Geschwindigkeit. Für die B238 ist nun angedacht, dass man schon vor dem Ortsschild eine Tempo-50-Zone einrichtet, um dort eine Entschleunigung zu erreichen. Zudem arbeitet man schon länger an konkreten Plänen für die Fußgängerwege, doch die Maßnahmen lassen auf sich warten.
Dass man damit nicht gegen unbelehrbare Raser ankommen und auch keine potenziellen illegalen Rennen unterbinden wird, ist sich Gomolzig dabei sicher. Die Hoffnung besteht aber, dass sich grundlegend etwas ändern kann. Er appelierte in dem Zuge aber auch noch einmal an die Anwohner der beiden Straßen, ihre Hecken soweit zu beschneiden, dass Passanten und vor allem Kinder genügend Abstand zur Bundesstraße einhalten können und es in allen Bereichen eine gute Einsehbarkeit der Straßen gewährleistet ist.