Planung der Notdienste schwieriger | Schaumburger Wochenblatt

Die Zahl der Apothekenschließungen erschwert der Apothekerkammer Niedersachsen die langfristige Planung der Notdienste. Aus diesem Grund gibt die Kammer auch keine Jahresplanung für die Notdienste mehr an externe Partner wie Krankenhäuser, Arztpraxen oder auch die Presse heraus.

Plötzliches hohes Fieber oder kaum erträgliche Schmerzen die sich in der Nacht, am Wochenende oder am Feiertag einstellen sind meist mit dem Gedanken verbunden: „Ausgerechnet jetzt“. Denn wo bekommt man jetzt medizinische Hilfe her, außerhalb der üblichen Öffnungszeiten? Hier hilft der Apothekennotdienst weiter, beziehungsweise die Ärztliche Bereitschaft und der Zahnärztliche Notdienst.
Allerdings ist die Planbarkeit des Apothekennotdienstes schwieriger geworden, wie die Apothekerkammer mitteilt. Hintergrund sei, dass zunehmende Apothekenschließungen zu häufigeren Notdienständerungen führen würden, so die Kammer auf Nachfrage. Längerfristige verbindliche Planungen seien so nicht mehr möglich, es sei vermehrt zu falsch angezeigten Notdiensten in den Veröffentlichungen gekommen. So gibt die Kammer solche Planungen auch nicht mehr an externe Dienstleister weiter.
Das Schaumburger Wochenblatt gab die entsprechenden Informationen bisher unter der Überschrift „Notdienst im Landkreis Schaumburg“ in Print und online wöchentlich an ihre Leser weiter. Für eine solche Nennung der jeweils an den Wochentagen zuständigen Apotheken ist nun jedoch die Grundlage entzogen. Entsprechend wird das Wochenblatt in den kommenden Ausgaben in der entsprechenden Rubrik die Wege aufzeigen, auf denen sich die Bürger die aktuellen Informationen zu den zuständigen Notdienstapotheken beschaffen können. Dies ist einmal das Internetportal www.aponet.de sowie über www.apothekenfinder.mobi auf dem Handy. Hinzu kommt vom Festnetz die kostenlose Rufnummer 0800 00 22833 sowie vom Handy aus per Telefonat ohne Vorwahl an die 22833 (69 Cent pro Minute). Ebenso ist es möglich eine SMS an 22833 zu senden mit „Apo“ und der Postleitzahl (69 Cent pro SMS).
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst stellt unter anderem die Zentrale Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen in den Räumen des Klinikum Schaumburg in Obernkirchen sicher. Diese hat Öffnungszeiten am Mittwoch und am Freitag jeweils von 17 Uhr bis 21 Uhr sowie am Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 17 Uhr bis 20 Uhr.
Hier hilft aber auch die zentrale Nummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 weiter. Über diese erhält der Anrufer auch eine erste Orientierung und Beratung durch medizinisch geschultes Personal. Bei Bedarf wird auch der Weg zum nächsten Bereitschaftsdienstarzt mitgeteilt. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zuständig für nicht lebensbedrohliche Zustände, bei denen jedoch ein Abwarten bis zum nächsten Werktag und Besuch einer Praxis zu normalen Öffnungszeiten nicht möglich scheint. Dies könnte zum Beispiel eine Erkältung mit Fieber höher als 39 Grad sein, ein akuter Harnwegsinfekt oder der schmerzhafte Hexenschuss. Der Bereitschaftsdienst soll der Entlastung von Rettungsdienst und Notfallaufnahmen (für akute, eventuell lebensbedrohliche Situationen) dienen. Beide Unterstützungsangebote sollten mit Bedacht genutzt werden, um es den Medizinern zu ermöglichen, sich auf die Menschen zu konzentrieren, die ihre Hilfe wirklich brauchen.
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