Die Stroke Unit des Schaumburger Klinikums in Obernkirchen hat die offizielle Zertifizierung der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erhalten. Damit erfüllt die spezialisierte Einheit für Schlaganfallpatienten nachweislich hohe medizinische Standards. Die Auszeichnung bestätigt die Qualität der Versorgung und stärkt die Position des Klinikums im Rahmen der laufenden Krankenhausreform, die seit dem 1. Januar 2025 in Kraft ist und tiefgreifende Veränderungen im deutschen Gesundheitssystem mit sich bringt.
Ein wichtiger Schritt für die Schlaganfallversorgung
Für Geschäftsführerin Diana Fortmann ist die Zertifizierung ein bedeutender Meilenstein: „Die Zertifizierung als regionale Stroke Unit ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt mit Blick auf die Positionierung im Rahmen der Krankenhausreform und untermauert die hohe Qualität der Schlaganfallversorgung in unserem Klinikum. Das gesamte Team leistet großartige Arbeit und die Zertifizierung bestätigt dies nun nachhaltig.“ Auch aus medizinischer Sicht ist die Zertifizierung ein wichtiger Erfolg. Dr. Marc Andre Pflug, Ärztlicher Leiter der Stroke Unit, hebt die Teamleistung hervor: „Die erstmalige Zertifizierung unserer Stroke Unit ist ein echter Meilenstein und bestätigt die hervorragende Arbeit, die das gesamte Team rund um den Behandlungsprozess von Schlaganfallpatient:innen in unserer Klinik leistet“.
„Diese Zertifizierung war eine echte Teamleistung und ich möchte mich bei allen bedanken, die so tatkräftig mitgewirkt und zum Gelingen beigetragen haben“, ergänzt Razvan Ioan Medrea, Chefarzt der Fachabteilung für Neurologie.
Effiziente Versorgung durch enge Zusammenarbeit
Die Stroke Unit des Schaumburger Klinikums ist auf die schnelle und spezialisierte Behandlung von Patienten mit Schlaganfällen ausgelegt. Besonders wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und der zentralen Notaufnahme, um eine schnelle Erstversorgung sicherzustellen. Verschiedene Fachbereiche arbeiten dabei interdisziplinär zusammen, um die Patienten optimal durch alle Behandlungsphasen zu begleiten – von der Akutversorgung bis zur Rehabilitation.
„Neben der medizinischen Behandlung ist uns auch der persönliche Kontakt wichtig“, betont Dr. Pflug. „Wir legen großen Wert darauf, Patienten und Angehörige umfassend aufzuklären, um ihnen Sicherheit im Behandlungsprozess zu geben.“
Krankenhausreform: Herausforderung bleibt
Die Krankenhausreform, die zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten ist, bringt weitreichende Veränderungen für Krankenhäuser in Deutschland mit sich. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die neue Vergütungsstruktur. Das bisherige System der Fallpauschalen wird weitgehend ersetzt. Stattdessen erhalten Kliniken sogenannte Vorhaltepauschalen, die rund 60 Prozent der Vergütung ausmachen. Diese sollen eine Existenzgarantie bieten, auch wenn weniger Behandlungen durchgeführt werden.
Darüber hinaus werden Krankenhäuser künftig bestimmten Leistungsgruppen zugewiesen, die auf Qualitätskriterien basieren. In insgesamt 65 Leistungsgruppen, die von Herzchirurgie bis zur Leukämie-Behandlung reichen, müssen Kliniken nachweisen, dass sie die geforderten Qualitätsstandards erfüllen und über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen. Erst dann dürfen sie bestimmte Leistungen anbieten.
Wie sich diese Reform konkret weiter auf das Schaumburger Klinikum auswirken wird, bleibt abzuwarten. Während die Zertifizierung der Stroke Unit die Einhaltung hoher Qualitätsstandards bestätigt, ist noch unklar, welche strukturellen Anpassungen in Zukunft erforderlich sein werden.
Junges Haus mit hoher medizinischer Kompetenz
Das Schaumburger Klinikum, das 2017 als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung eröffnet wurde, hat über 400 Planbetten und über 1.000 Mitarbeiter. Mit der Zertifizierung der Stroke Unit setzt das Klinikum einen weiteren Schritt in Richtung qualitativ hochwertiger und spezialisierter Patientenversorgung – eine entscheidende Grundlage, um auch im Zuge der Krankenhausreform wettbewerbsfähig zu bleiben.