„Fachwerk gehört ins Dorf!” | Schaumburger Wochenblatt

„Fachwerk gehört ins Dorf!”

Abrissarbeiten: Das ehemalige Gasthaus wird zurückgebaut. (Foto: tau)
Abrissarbeiten: Das ehemalige Gasthaus wird zurückgebaut. (Foto: tau)
Abrissarbeiten: Das ehemalige Gasthaus wird zurückgebaut. (Foto: tau)
Abrissarbeiten: Das ehemalige Gasthaus wird zurückgebaut. (Foto: tau)
Abrissarbeiten: Das ehemalige Gasthaus wird zurückgebaut. (Foto: tau)

Das Gasthaus Blumenau ist Geschichte. Derzeit finden kontrollierte Abrissarbeiten auf dem Grundstück statt. Der Verein KRuG fordert Auflagen für den Eigentümer. Er möge die gesicherten und eingelagerten Balken in einem neuen Gebäude verwenden. Am 11. August 2022 hatte ein verheerender Brand das mehr als 480 Jahre alte Gebäude vollkommen zerstört. ”Was das Feuer nicht vernichten konnte, wurde durch Unmengen an Löschwasser und -Schaum erreicht. Die Brandursache wurde nie festgestellt, denn die Brandermittler konnten die Ruine wegen Einsturzgefahr nicht betreten”, sagt Hajo Arnds vom Verein KRuG - Kultur-Raum und Gemeinschaft Blumenau.

Nach mehr als zwei Jahren wurde nun die vom Feuer verschonte im Jahre 1806 angebaute Scheune des Gasthauses unter Aufsicht eines Sachverständigen von der Firma Jütte kontrolliert abgebaut. Der ehemalige Gasthof wird derzeit abgerissen und entsorgt. Die Dachpfannen sowie das noch erhalteneswerte Fachwerk wurde von dem Eigentümer, das Bauunternehmen Heinz von Heiden in Absprache mit der Stadt Wunstorf eingelagert. Der Verein KRuG hatte sich vor dem Brand jahrelang dafür eingesetzt, das historische denkmalgeschützte Gebäudeensemble zu erhalten. Nun fordert der Verein, dass das Fachwerk, insbesondere der markante Giebel der ehemaligen Scheune vor Ort für ein neues Haus an gleicher Stelle genutzt werden sollte.

Bislang gibt es für die Bebauung des Grundstücks noch keinen Bebauungsplan. Nur dort, wo das bisherige Gasthaus und die Scheune gestanden hat, darf nach gegenwärtigem Stand wieder gebaut werden. Der Verein KRuG rechnet aber damit, dass der jetzige Eigentümer eine großflächigere Bebauung anstrebt, also auch die Wiese vor dem ehemaligen Gasthaus nutzen möchte. Der Verein schlägt daher vor, dass der Firma bei Bebauung der Wiese die Auflage erteilt wird, unter Verwendung des alten Fachwerks und der handgeformten Dachpfannen ein neues Gebäude mit dem ortsprägenden Giebel an gleicher Stelle, an der die Scheune stand, zu errichten. Denn: ”Das Fachwerk gehört ins Dorf!”, so Hajo Arnds.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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