Ein Blick hinter die Kulissen | Schaumburger Wochenblatt

Ein Blick hinter die Kulissen

Sich in die erste Reihe setzen oder einmal selbst auf der Bühne stehen: Das ist während der Führung möglich. (Foto: jb)
Sich in die erste Reihe setzen oder einmal selbst auf der Bühne stehen: Das ist während der Führung möglich. (Foto: jb)
Sich in die erste Reihe setzen oder einmal selbst auf der Bühne stehen: Das ist während der Führung möglich. (Foto: jb)
Sich in die erste Reihe setzen oder einmal selbst auf der Bühne stehen: Das ist während der Führung möglich. (Foto: jb)
Sich in die erste Reihe setzen oder einmal selbst auf der Bühne stehen: Das ist während der Führung möglich. (Foto: jb)

Einmal selbst auf der Bühne des Stadttheaters stehen und sich die Künstlergarderoben anschauen: Das konnte ein kleiner Kreis aus Interessierten am vergangenen Wochenende, denn Stadtführerin Roswitha Kranz bietet seit Neuestem wieder eine Führung hinter die Kulissen des Stadttheaters an.

Vor fünf Jahren gab es die Führung das erste Mal, dann machte jedoch die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Jetzt soll die Führung allerdings wieder regelmäßiger angeboten werden – „denn über das nun fast 75 Jahre alte Gebäude gibt es einiges zu erzählen“, sagte Kranz.

1950 wurde das Stadttheater gebaut. Im November erfolgte die Eröffnungsvorstellung. „Damals wurde hier der erste deutsche Farbfilm nach dem Krieg gezeigt“, sagte Kranz. Dabei handelte es sich um die Operette „Schwarzwaldmädel“, denn bis Mitte der 1980er Jahre wurden im Stadttheater vor allem Kinofilme gezeigt. Danach lag der Fokus auf Theateraufführungen, Vortragsveranstaltungen, Comedy und Konzerten – und mit 100 Quadratmetern ist die Bühne des Stadttheaters immerhin die zweitgrößte Theaterbühne in der Region Hannover.

Umbaumaßnahmen und Außenbalkon

Seitdem hat das Stadttheater schon einige Umbaumaßnahmen miterlebt. 1981 kam beispielsweise der Außenbalkon dazu. „In den Grundlagen hat sich seit 1950 jedoch nicht viel verändert“, sagte Kranz. Erst kürzlich wurden die Beleuchtung und die Wandverkleidung erneuert, das Foyer soll noch folgen – insgesamt für rund 1,6 Millionen Euro. „Die Verkleidung ist jetzt aus Kirschholz und hat winzige Löcher, so dass die Akustik hier drin besser ist“, erzählte die Stadtführerin.

Während der Führung durften sich die Teilnehmer nicht nur die Technik genauer anschauen, sondern auch die Bühne des Stadttheaters betreten. „Hier standen schon einige prominenten Persönlichkeiten“, sagte Kranz. Neben Schauspieler Hans-Joachim Kulenkampff standen dort auch Schauspielerin Inge Meysel oder Joachim Gauck, der Teil einer Podiumsdiskussion war.

Im oberen Stockwerk schauten sich die Teilnehmer in den spartanisch, aber zweckmäßig eingerichteten Künstlergarderoben um. „Zum Glück stehen hier keine Liegen. Nicht, dass jemand einschläft und seinen Einsatz verpasst“, sagte Kranz lachend. Wer wollte, durfte auch die Portalbrücke mit ihren insgesamt 14 Scheinwerfern betreten, von der man sowohl in den Zuschauerraum als auch auf die Bühne schauen kann.

Anekdoten und Gästebücher des Kulturrings

Zum Abschluss zeigte Kranz den Teilnehmern noch mehrere Gästebücher, die ihr der ehemalige Vorsitzende des Kulturrings, Siegfried Kröning, anvertraut hatte. In ihnen hatte ursprünglich jede Künstlerin und jeder Künstler, der auf der Bühne des Stadttheaters stand, unterschrieben. Auch einige Anekdoten erzählte sie den Teilnehmern. So hatte Kröning einmal die Gage für das Göttingern Symphonieorchester zu Hause vergessen. In der Eile stürzte er auf dem Weg zurück zum Stadttheater – und bracht sich so den Mittelfußknochen. Das Honorar konnte er jedoch noch rechtzeitig überreichen.

Wer an der zweiten Führung am 17. April um 17 Uhr teilnehmen möchte, meldet sich telefonisch unter 05031/101-326 oder per Mail unter Sabrina.Bauch@Wunstorf.de. Der Preis pro Person beträgt 6 Euro. Begleitende Kinder bis 14 Jahre können kostenlos mit.


Von Josefine Battermann

Freie Redakteurin

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