„The beat goes on!” Und zwar am 20. Januar im Küsters Hof. Die Band Earl Grey sorgt dann für einen stimmungsvollen Abend. Einlass ist um 19 Uhr. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Ein trüber Wintertag irgendwann in den frühen 60er Jahren in Liverpool, der grauen Stadt an der Mersey-Side. In der engen Mathew-Street wartet eine lange Schlange Schüler, Lehrlinge in der Mittagspause, Teenager und Twens, Musikfans. Sie alle wollen unbedingt hinabsteigen in ein enges, feuchtes und finsteres Kellergewölbe eines ehemaligen Lagerhauses. Sie wollen eingelassen werden in den Cavern-Club.
Hier finden täglich Shows mit gleich mehreren lokalen Bands statt, die den elektrisierenden Mersey-Beat spielen. Am beliebtesten sind die Beatles, gerade zurück von einem ausgedehnten Gastspiel in diversen Clubs auf der Reeperbahn in Hamburg.
In Küsters Hof spielt Earl Grey die Hits der 60er Jahre. Zwar hat Wunstorf nicht die geringste Ähnlichkeit mit Liverpool, aber die “Beat”-Musik ist hier immer noch lebendig, jedenfalls im Repertoire von Earl Grey, einer Formation, die 1966 als “The Earls” in Wunstorf gegründet wurde und zu dieser Zeit in allen Tanzsälen und Clubs der Umgebung häufig zu hören und zu erleben war.
"Diese Musik war und ist Teil eines Lebensgefühls. Sie gab uns eine eigene Stimme, richtete sich gegen jede Bevormundung, und viele Texte waren damals schon sehr politisch und thematisierten Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Krieg", meint Walter Densow, Lead-Gitarrist der Band. "Genau", ergänzt Klaus Behling, Sänger und Gitarrist der Band, “’My Generation’ von The Who war so ein programmatischer Song - oder das später entstandene ‘Imagine’ von John Lennon, in dem es um nichts weniger als eine in Frieden geeinte Welt geht. Aber auch die Beatles, Kinks, Steppenwolf, Cream und viele andere setzten sich - selbst in Love-Songs - kritisch mit der Gesellschaft und Politik auseinander - und viele Stücke sind heute noch hochaktuell.”
Seit 1966 ist viel passiert in den immer vielfältiger werdenden Musik-Szenen. Earl Grey ist dem Beat und dem Geist der 60er Jahre treu geblieben. Das Repertoire wurde zwar ergänzt, die Besetzung mit einem Keyboarder erweitert, Stil und Spielfreude sind jedoch geblieben wie in den 60ern.