Wer auch nur gelegentlich das Satire-Magazin „Titanic“ liest, wird die „Briefe an die Leser“ kennen. Seit dem Erscheinungsjahr 1979 lieferte Hilke Raddatz die Prominenten-Karikaturen zu dieser festen Rubrik. Für ihr Lebenswerk wurde die Künstlerin nun mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet, der ihr am 17. September verliehen wird.
Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises sind die Stiftung Sparkasse Schaumburg, die Schaumburger Landschafft und die Schaumburger Nachrichten. Anlässlich der Auszeichnung zeigt das Wilhelm-Busch-Geburtshaus bis zum Frühjahr 2025 eine Auswahl an Originalen der Hamburger Künstlerin.
Neben den besonderen Briefköpfen lenkt die Ausstellung den Blick auch auf andere Schwerpunkte, darunter langlebige Cartoon-Serien wie „Dr. Knaake mit Dieter Mendelsohn“ und „Helmut das Erdferkel“ sowie die „Bockenheim“-Bilderbücher, die nach dem Frankfurter Stadtteil und früheren Wohnort von Hilke Raddatz benannt sind und über die gesamten Achtzigerjahre mit denselben tierischen Hauptfiguren erschienen. Daneben hatten der Kater Franz mit seinen Turnübungen und der „vorletzte Panda“ ihre Solo-Auftritte als Bilderbuchhelden. Beide sind, ebenso wie Helmut das Erdferkel, mit großen, farbigen Porträts gewürdigt worden, die in der Ausstellung zu sehen sind. Weiteres kommt hinzu, so dass die Besucher ein Gefühl für die Zeit und einen Einblick in den Kontext erhalten, in dem die Zeichnungen erschienen. Zudem können sie sich an einem Zeichentisch selbst in der Kunst der Karikatur versuchen.
Die Ausstellung wird am 16. September um 19.30 Uhr mit einem Gespräch eröffnet, das Tillmann Prüfer, stellvertretender Chefredakteur des Zeit-Magazins und Mitglied der Wilhelm-Busch-Preis-Jury moderiert. Danach wird die Ausstellung vom 18. September 2024 bis zum 2. Februar 2025 im Geburtshaus zu sehen sein (Öffnungszeiten: März bis Oktober mittwochs bis sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr, im November und Dezember, mittwochs bis sonntags von 12 Uhr bis 16 Uhr sowie Januar und Februar sonnabends und sonntags von 12 Uhr bis 16 Uhr, sowie nach Vereinbarung).
Foto: Hilke Raddatz: Helmut Schmidt, Dezember 2011.