Bei der Eckwerteberatung zum Haushalt 2017 sei die Notwendigkeit des Anbaus in Escher, zur Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze, fraktionsübergreifend unstrittig gewesen. Wie es Kraschewski bereits in den Fachausschüssen im Januar formuliert hatte, musste bei der Frage des Waldkindergartens abgewogen werden zwischen der erstrebenswerten Abrundung des Kinderbetreuungsangebots im Auetal und der wirtschaftlichen Machbarkeit eines derartigen Zusatzangebots. Letztlich überwog dann aber der Wille, trotz finanzieller Einschränkung, die Attraktivität des Auetals als Wohnstandort, gerade auch für junge Familien, weiter zu steigern. Die Standortfrage ist allerdings noch offen. Neben der von der Verwaltung vorgeschlagenen Waldfläche in Rolfshagen werden weitere Möglichkeiten geprüft. Voraussichtlich im März soll dann über den Standort entschieden werden. Parallel dazu werden die notwendigen Planungen aufgenommen. Da eine Inbetriebnahme des Anbaus in Escher realistisch erst im Herbst 2017 denkbar ist, kann der relativ einfach einzurichtende Waldkindergartenbetrieb bereits zum Sommer dieses Jahres einen willkommenen Puffer bilden, um durch frei werdende Plätze in den Regelkindergärten, den Bedarf an Kita-Plätzen zu decken. Rund 90 000 Euro kostet die Gemeinde der Anbau in Escher und 20 000 Euro der Waldkindergarten. „Durch die notwendigen Investitionen im Kindergartenbereich wird die Schuldenbremse, die der Rat sich für die Jahre 2015 bis 2017 selbst auferlegt hat, um etwa 60 000 Euro verfehlt”, stellte Kraschewski fest. Wobei man für die Investition in Escher durchaus mit einem Landeszuschuss rechnen könne, der den Ausgleich zum Jahresende dann doch noch ermöglichen würde. Der Bund hatte angekündigt, den Ländern Geld für Investitionen im Kita-Bereich zur Verfügung zu stellen. Noch sind aber keine Entscheidungen gefallen. Die Schuldenbremse hatte sich der Rat der Gemeinde Auetal selbst auferlegt, und zwar für den Finanzabschnitt 2015 bis 2017. Ende 2017 soll der Schuldenstand vom 31. Dezember 2014 nicht überschritten werden – so die Vorgabe. „4 979 000 Euro waren unser Startschuss und sind unsere Ziellinie”, erklärte Kämmerer Karl-Heinz Büthe. „Zurzeit sind wir voll auf Kurs.” Allerdings müsse man die weitere Entwicklung abwarten. Derzeit rechnet Büthe mit 5 045 000 Euro Schulden zum Jahresende, also einer Überschreitung der Schuldenbremse in Höhe von 66 000 Euro. Allerdings rechnet die Gemeinde mit Fördermitteln für den Kita-Anbau. „Das sind ohnehin ständig rotierende Zahlen. Wir können nur einem roten Faden folgen und die Entwicklung abwarten”, erklärte Büthe. Die Wahrscheinlichkeit sei aber groß, dass die selbstauferlegte Schuldenbremse eingehalten werden könne. „Wir müssen das Wünschenswerte und Machbare unter einen Hut bringen. Im Investitionsplan ist das enthalten, was mit den Gemeindefinanzen derzeit machbar ist”, so Kraschewski, der den ehemaligen Rat noch einmal lobte. „Im alten Rat war die Selbstdisziplin vorhanden, die Wünsche nicht zu groß werden zu lassen.” Bei der Entwicklung des Schuldenstandes der Gemeinde darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass der Breitbandausbau im Auetal und eine Gewerbegebietserweiterung, beides sehr kostspielige Projekte, nicht enthalten sind. „Das sind Investitionen für die nächsten 30 Jahre. Die kann man nicht mit einkalkulieren”, meinte Büthe. Allein für den Breitbandausbau muss die Gemeinde Auetal in den nächsten Jahren 120 000 Euro investieren.