Fünf Jahre und zwei Wochen ist Antje Wachtmann als Pastorin in Hattendorf tätig gewesen. Ihre Kirchengemeinde hat sie lieb gewonnen. „Deine fröhliche, freundliche Art und dein Lachen sind ansteckend”, stellte Sigrun Freyer-Bake vom Hattendorfer Kirchenvorstand fest. „Es ist schade, dass wir dich jetzt ziehen lassen müssen, aber wir verstehen deine Entscheidung.” „Mit neugierigen, vielleicht auch argwöhnischen Blicken wurdest du, liebe Antje, begutachtet. Eine Frau, eine Berufsanfängerin – würde das gut gehen?”, erinnert Freyer-Bake. Man war an Pastoren gewöhnt, an die Vorgänger eben. einige Tränen. „Aber du hast dich nicht beirren lassen und bist deinen Weg mit uns als Gemeinde so gegangen, wie du es für richtig hieltest”, stellte Freyer-Bake fest. Wachtmann habe viel Neues mitgebracht. Den Ostergottesdienst um 6 Uhr morgens, den Tauferinnerungsgottesdienst, die neue Gottesdienstordnung, Adventsandachten, die bei jedem Wetter draußen stattfanden, und die Gründung einer Jugendgruppe. „Wir bedauern sehr, dass du gehst, aber wir verstehen, dass du diese einmalige Chance nutzen musst”, sagte Freyer-Bake. Auch Superintendent Andreas Kühne-Glaser sparte nicht mit Lob. „Viele Menschen hier haben Sie lieb gewonnen. Sie haben viel Schönes erreicht, manches gesät und manche Saat ist bereits aufgegangen.” Die Zeit mit ihr als Pastorin in Hattendorf, als Seelsorgerin in Altenheimen und als Notfallseelsorgerin sei eine gute Zeit gewesen. Mit einem Handschlag und einem Blumenstrauß gab Kühne-Glaser die Pastorin frei. Auch Bürgermeister Heinz Kraschewski lobte das Engagement der Pastorin. „Besonders durch Ihre Natürlichkeit und Freundlichkeit haben Sie die Menschen überzeugt. Die Zusammenarbeit mit Ihnen hat einfach Spaß gemacht.” Kraschewski wünschte der Pastorin alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und appellierte an den Superintendenten: „Lassen Sie die Vakanz im Auetal nicht zu lang werden. Kontinuität ist gefragt.”Mit einer baldigen Nachfolgerin oder einem Nachfolger für Pastorin Wachtmann rechnet im Auetal derzeit niemand. Schließlich ist auch die Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen schon länger auf der Suche nach einem Pastor. „Die Vakanzvertretung wird Pastorin Annette Sieling aus Apelern für uns übernehmen und in den nächsten Monaten unterstützt uns Pastor Helmut Syska stark. Wir werden versuchen, viele unserer lieb gewonnenen Gottesdienste weiter zu feiern, unsere Kreise weiter zu führen. Doch eines ist klar, ohne Sie, liebe Gemeinde, wird es nicht gehen”, so Freyer-Bake. Sie hoffe, dass die Vakanz nicht unendlich sein wird, aber auf einige Monate müsse man sich schon einstellen. Mit vielen guten Wünschen, unzähligen Geschenken, die sie an ihre Kirchengemeinde und das Auetal erinnern sollen, wurde Antje Wachtmann verabschiedet. Etliche Tränen wurden vergossen, zahlreiche Umarmungen gab es und immer wieder der Wunsch, dass man sich wiedersehen solle. „Ich gebe es zu, ich freue mich auf meine neue Stelle. Ich darf demnächst einige Tage auf Langeoog verbringen, auf Kosten der Kirche, und ich habe das Meer vor Augen. Aber ich trage euch im Herzen”, sagte Wachtmann zum Abschied. Foto: us