„Das sieht überhaupt nicht schwierig aus. Das können wir auch”, stellte Gundula Dohm während der Gemeindewettbewerbe fest, die im September in Bernsen stattgefunden haben. Die gute Stimmung war ansteckend und die Idee geboren, eine Frauengruppe zu gründen. Und wer Gundula Dohm kennt, der weiß, dass sie nicht lange fackelt. Schon am Montag nach den Wettbewerben hatte sie eine Whats-app-Gruppe eingerichtet und einige Frauen für den gleichen Abend zum Üben eingeladen. Elf Frauen im Alter zwischen 16 und 42 Jahren kamen der Einladung nach. Sechs der Frauen sind bereits in der Ortsfeuerwehr Bernsen aktiv, vier sind Neueinsteigerinnen und drei sind Mütter von Kinderfeuerwehrkindern, die als gute Beispiele vorangehen möchten. Zunächst, für Frauen wohl auch üblich, wurden T-Shirts ausgewählt, die die Gemeinschaft der Bernser Feuerwehrfrauen bei künftigen Wettbewerben unterstreichen sollen. Dunkelblaue Shirts, der Schriftzug auf dem Rücken und der jeweilige Name am Ärmel in Pink, da war man sich schnell einig. Davon sind auch die beiden Trainer der Frauengruppe, Fabian Kronenberg und René Garrelfs nicht ausgeschlossen. Doch dann ging es sofort mit dem Üben los. Zunächst für die Wettbewerbe nach den alten Richtlinien, den sogenannten Eimerfestspielen. „Die neuen Richtlinien sind etwas komplexer und brauchen mehr Übung. Die kommen später”, stellte Ortsbrandmeisterin Helen Beißner fest. Doch die Fortschritte bei den Abläufen der Eimerfestspiele sind schon deutlich zu messen. „Wir haben mit 2 Minuten 26 Sekunden angefangen und benötigen jetzt ,nur‘ noch 82 Sekunden”, stellte Dohm fest. „Das ist schon eine wettkampftaugliche Zeit”, unterstrich Beißner. Den Frauen reicht das aber noch lange nicht. Sie üben, selbstverständlich auch über die Wintermonate, jeden Montag ab 19.30 Uhr und wer noch mitmachen möchte, der ist gern gesehen. „Wir haben uns viel vorgenommen, sind hoch motiviert und haben jede Menge Spaß. Unser Ziel ist es, die Männer zu besiegen”, stellte Dohm fest. Ihren ersten Wettkampf wollen die Bernser Feuerwehrfrauen im Mai 2017 in Schmarrien bestreiten. Aber nicht nur Wettkämpfe wollen sie absolvieren, in die aktive Ortsfeuerwehr gliedern sich die „neuen” Frauen ebenfalls ein und kommen mittwochs zu den Dienstabenden. „Selbstverständlich wollen wir alle richtige Feuerwehrfrauen werden, also die Grundausbildung, die Truppmannausbildung, machen und die entsprechenden Prüfungen bestehen”, so Dohm. Schließlich wollen sie „ihre” Männer nicht nur besiegen, sondern bei Einsätzen auch tatkräftig unterstützen – ganz nach ihrem Motto: „Das können wir auch!” Foto: us