Das Dorf ist bereits geschmückt und die Organisatoren des Schieß- und Sportvereins Auetal – so heißt der Schützenverein seit 2010 – hoffen darauf, dass viele Rolfshäger und Auetaler aus allen Ortschaften, an dem Jubiläum teilnehmen. Bewusst hat man das Fest klein gehalten und feiert „nur” an einem Tag, denn die Hochzeit der Schützen ist auch in Rolfshagen lange vorbei. Damit fehlen auch die fleißigen Helfer, die ein mehrtägiges Fest auf die Beine stellen könnten.
Beginnen soll das Fest um 14 Uhr mit einem Salutschießen und einem Tag der offenen Tür im Schützenhaus. Für Unterhaltung sorgt der Spielmannszug Rolfshagen und Kaffee und Kuchen werden angeboten. Außerdem können Interessierte das Bogenschießen ausprobieren. Ab 16 Uhr findet ein Kommers mit Ehrungen statt, ab 18 Uhr spielt die Schaumburger Trachtenkapelle und ab 21 Uhr wird zur Musik von DJ Ike das Tanzbein geschwungen.
Vor vier Jahren hat der Schützenverein Rolfshagen begonnen neue Wege zu gehen um dem Rückgang der Mitgliederzahlen entgegen zu wirken und den Verein und das Schützenhaus zu. Der Verein wurde umbenannt in Schieß- und Sportverein Auetal, Bogenschießen wird seitdem angeboten und das Schützenhaus für Veranstaltungen vermietet. Außerdem wird im Winter im Schützenhaus geboult, Karten gespielt und gemütliche Treffen finden statt.
Die alten Traditionen des Schützenvereins werden aber wie vor 125 Jahren gepflegt.
Als man im Jahre 1889 in Rolfshagen den Schützenverein gründete, hatte das Schützenwesen schon eine lange Tradition, zwar nicht als Sport, sondern als Bestandteil einer Landverteidigung. Ende des 17. Jahrhundert hatte man eine Bewaffnung der Bevölkerung eingeführt. Alle wehrfähigen Männer wurden zur Landesverteidigung herangezogen. Dazu mussten sie ein Gewehr besitzen und ausgebildet werden. Das Scheibenschießen kam auf und wurde immer beliebter. Später verlor das Schützenwesen immer mehr an Bedeutung, blieb aber weiterhin in den Händen der Städten und Gemeinden. So erklärt es sich, das schon 1881 in Rolfshagen das erste Schützenfest vom Gemeinderat beschlossen und von der Gemeinde auch veranstaltet wurde, ohne dass es einen Schützenverein gab. Zum Fest mussten, wie auch in den nächsten Jahren, ganz nach alter Tradition alle wehrfähigen Männer vom 14. bis zum 50. Lebensjahr zur Schützengarde antreten.
1934 wurde in Rolfshagen das Schützenhaus gebaut. Die Baukosten des Hauses betrugen rund 800 Reichsmark, der Kleinkaliberstand kostete etwa 400 Reichsmark.
1945 nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde der Schützenverein durch die britische Militärregierung aufgelöst. 1950 wurde der Verein neu gegründet und 1958 bauten die Schützen das jetzige Clubhaus. Seit dem 28. November 1973 ist der Schützenverein Rolfshagen ein „eingetragener Verein” (e.V.) und 2010 folgte die Umbenennung des Vereins und das neue Angebot Bogenschießen.