In der jüngsten Sitzung des Feuerschutzausschusses der Gemeinde Auetal waren sich alle Mitglieder einig, die Gemeindeverwaltung zu beauftragen, über den Kreisbrandmeister eine Empfehlung an das Land Niedersachsen zu richten, die Altersgrenze für den Einsatzdienst der Freiwilligen Feuerwehr auf das vollendete 67. Lebensjahr anzuheben. Bürgermeister Thomas Priemer begründete das auch damit, eine Angleichung an die gesetzliche Altersgrenze für den Rentenbezug anzustreben. „Was nützt mir hoch motiviert und gut ausgebildetes Personal, wenn es im arbeitsfähigen Alter bei der Feuerwehr ausscheiden muss”, so der Bürgermeister, der sich auch auf den Städte- und Gemeindebund beruft, der im Hinblick auf den demografischen Wandel eine Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes anstrebt. Zurzeit dürfen Mitglieder der Feuerwehren ab Vollendung des 62. Lebensjahres nicht mehr für den aktiven Dienst eingesetzt werden. Das Problem der Feuerwehren besteht darin, dass die Aufgaben qualitativ und quantitativ zunehmen, aber gleichzeitig die Zahl der zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte deutlich abnimmt. Gab es in der Gemeinde Auetal 2009 noch 271 aktive Mitglieder, waren es Ende 2010 nur noch 257 Mitglieder, was einem Rückgang von 5 Prozent entspricht. 128 Feuerwehr-Mitglieder (50 Prozent) sind über 40 Jahre alt, 21 Prozent sogar älter als 50 Jahre. „Schon jetzt wird es für einige Ortswehren schwierig, die Mindeststärke zu erreichen”, so das CDU-Ausschussmitglied Friedrich Gärling, der den Jugendfeuerwehren zwar gute Arbeit bescheinigt, dennoch befürchtet, dass nicht genügend Einsatzkräfte aus den Nachwuchsorganisationen nachrücken werden. Für Rüdiger Teich von der SPD-Fraktion ist es zwingend notwendig und längst überfällig, die Altersgrenze anzuheben. „Sachsen hat überhaupt keine Altersgrenze mehr und auch andere Bundesländer haben das Einsatzalter an das Rentenalter angepasst”, so Teich, der schnell auf eine Anpassung drängt. Auch Heinrich Wente plädierte als Sprecher der Wählergemeinschaft für eine Anhebung der Grenze auf 67 Jahre. Während Bürgermeister Priemer auf die älteren Mitbürger, die bereit sind, ein Ehrenamt auszuüben, nicht verzichten möchte und hofft, dass das auch weitere Kommunen im Landkreis Schaumburg so sehen, befürchtet Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold eher das Gegenteil. Nach seiner Einschätzung ist die Anhebung der Altersgrenze innerhalb der Feuerwehren im Landkreis noch nicht in allen Wehren durchsetzbar, obwohl es aus seiner Sicht auf Dauer nicht anders möglich sein wird. Foto: tt