Der Kunstmaler, Grafiker, Restaurateur und Historiker Theodor Vollmer beschäftigt sich in seinem „Projekt Renaissance” mit der Bilderwelt dieser Epoche. Maarten van Heemskerck 1564 entstandener Grafik-Zyklus „Der Kreislauf der Welt” gibt einen Eindruck von den Bilderzählungen der Renaissance, für welche die emblematische Verschlüsselung typisches Stilmittel ist. Text und Bild werden in sich gegenseitig deutender Weise zusammengestellt, die Interpretation wird durch die Kenntnis der sinnbildlichen Bedeutung der dargestellten Figuren möglich. Ein Blatt von Maarten van Heemskercks Grafik-Zyklus diente auch als Vorbild für den Kaminfries im Stadthäger Schloss.
In der Auseinandersetzung mit der Antike beschäftigte sich das 16. Jahrhundert umfassend mit der Idee des Kreislaufs. Das menschliche Schicksal wird im Spannungsfeld sich entgegenstehender Kräfte betrachtet, rotierend zwischen dem Zufall, der Zeit, den Sphären der Gestirne und den Elementen.
Vollmer greift diese Thematik auf und interpretiert den Zyklus von 1564 in seinen Grafiken in einer neuen Formensprache. Beim Besuch im Amtspfortenmuseum kann der Besucher das Werk von Maarten van Heemskerck in Verbindung mit den Arbeiten Vollmers in einer Rauminstallation erfahren. Feuer, Wasser, Erde und Luft bilden das Zentrum der Ausstellung. Fleiß, Glück und Übermut nehmen die Fortuna-Allegorie auf und fügen sich in den architektonischen Rahmen des 1875 nach Plänen des fürstlichen Baurats Wilhelm Richard im Stil des Historismus umgebauten Treppenhauses des Schlosses.
Das Amtspfortenmuseum in der Stadthäger Obernstraße ist von Dienstag bis Freitag jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, sowie am Sonn-abend und am Sonntag von 15 Uhr bis 17 Uhr. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 27. September im Museums zu sehen sein.
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