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Anthony Lee, hier in einem Gespräch mit dem SW auf der Domäne in Möllenbeck, tritt am 31. März auf einer AfD Veranstaltung im niedersächsischen Grünendeich (AfD Kreisverband Stade) auf.  (Foto: ste)

CDU-Ratsherr Anthony Lee Gastredner bei der AfD Stade

Anthony Lee ist Rintelner CDU-Ratsherr, ehemaliger Polizeibeamter in Berlin, Landwirt aus Möllenbeck und Bundessprecher der Bauernbewegung „Land schafft Verbindung”. Wie die Berliner „taz” jetzt berichtet, wird Lee am 31. März auf einer AfD Veranstaltung in Grünendeich (Niedersachsen) einen Vortrag zum Thema „Ernährungssicherheit versus EU-Verordnungen” halten und der AfD-Kreisverband Stade wirbt mit einem Foto von Lee auf seiner Homepage für den Vortrag mit Diskussion in der „Schönen Fernsicht”. Lee ist in der Szene bekannt für seine markigen Worte. In einem Vortrag spricht Lee von einer „Straftat an der Menschheit”, wenn Flächen stillgelegt werden angesichts des „Tsunami des Hungers” auf der Welt. Die Grünen stellt er als unwählbar heraus und sein Vortrag, der auf YouTube abrufbar ist, heißt „Meine Scholle bleibt meine Scholle, Du nimmst sie mir nicht weg!” Besonders kritisch geht Lee auch mit dem Ersten geschäftsführenden Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der EU-Kommission, Frans Timmermanns, um, der auf Verzicht von Pflanzenschutzmittel dringt und auf Herausnahme von zehn Prozent der Produktionsfläche aus der Bewirtschaftung. Lee sieht Landwirte in Deutschland massiv in ihrer Existenz bedroht. Doch warum spricht er nun auf einer AfD-Veranstaltung? Das wollte das SW von Lee wissen. Auf der Fahrt zur Agrarministerkonferenz in Büsum haben wir ihn für ein telefonisches Statement gewinnen können. Auf dieser Konferenz wird Lee zusammen mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf einem Podium reden und dabei die Interessen seiner Bauernbewegung vertreten. Seinen Auftrag sieht Lee als Bundessprecher von LsV, gestützt von einem Vorstandsbeschluss der bäuerlichen Protestbewegung „Land schafft Verbindung”, in Gesprächen mit allen Parteien im Bundestag. „Dabei fühle ich mich bei der AfD, die für mich wegen ‚Höcke & Co‘ nicht wählbar ist, auch nicht wohl”, so Lee. Aber er habe auch mit der Linken bereits über landwirtschaftliche Themen gesprochen und auch die seien für ihn nicht wählbar. Und zur Frage, ob man die AfD gesellschaftsfähig mache mit einem solchen Vortrag, meint Lee: „Wir machen die AfD nur stärker, wenn wir sie ignorieren!” Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Veit Rauch ist Lees Auftritt bei der AfD kein Anzeichen dafür, seinen Ratskollegen in „... die rechte Ecke” zu drücken. Rauch gegenüber dem SW: „Ich, Veit Rauch, hätte das nicht gemacht und etwas mehr Fingerspitzengefühl in dieser Sache gehabt!” Allerdings, so Rauch, sei ein Gespräch mit allen in Deutschland vertretenen und erlaubten Parteien rechtmäßig: „Man sollte sich aber überlegen, mit wem man sich intensiv beschäftigt!”
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