Koreanisch in Stadthagen | Schaumburger Wochenblatt

04.10.2024 11:39

Koreanisch in Stadthagen

Die Amtspforte in Stadthagen. (Foto: nd)
Die Amtspforte in Stadthagen. (Foto: nd)
Die Amtspforte in Stadthagen. (Foto: nd)
Die Amtspforte in Stadthagen. (Foto: nd)
Die Amtspforte in Stadthagen. (Foto: nd)

In aller Munde auf Tour – heute im Hotel-Restaurant Die Amtspforte

Man denkt bei diesem Namen vielleicht eher an eine ganz old-school deutsche Küche, aber die Familie Ahn-Bosch betreibt seit mehr als 40 Jahren dieses Hotel-Restaurant mitten in Stadthagen auf ihre ganz eigene, koreanisch geprägte Art und Weise.

Wir sitzen im Steingarten, sehr idyllisch unter einem riesigen, blühenden Trompetenbaum, den der Senior vor 40 Jahren selbst, damals wenige Zentimeter groß, aus der Heimat mitgebracht und eingepflanzt hat, wie uns die Seniorchefin Goiyong Ahn-Bosch erzählt. Das Hotel mit seinem schlicht eingerichteten Restaurant und dem schönen Außenbereich wurde im Laufe der Jahre ständig renoviert und weiterentwickelt.

Wir bestellen uns eine Vorspeise für zwei, mit Glasnudelsalat, ganz sicher selbst gemachten und leckeren Teigtaschen und Krupuk (Krabbenchips), die im Gegensatz zu vielen Varianten, die nach altem Fischmehl schmecken, ebenfalls gut sind. Daneben lagen zwei Yakitori (Hühnchen-)Spieße und in Tempura ausgebackenes Hühnchenfleisch. Der Teller kostet 17,90 Euro. Im Hauptgang haben wir Ente nach Art des Hauses für 21,90 Euro bestellt, die es auch als kleine Portion für 16,90 Euro gibt, und eine Wok-Pfanne mit Tofu für 16,90 Euro. Das Geflügel war, wie man es von chinesischen Restaurants kennt, eine halbe, durchgebackene, sehr kross frittierte und in Streifen geschnittene Entenbrust, die auf einem Sojasprossen-Zucchini-Gemüsebett angerichtet wird. Dazu gab es eine halbe Kugel Reis und eine separate Asia-Soße.

Die Hoffnung auf eine interessante Variante, die nicht dem chinesischen Vorbild entspricht, hatte sich damit erledigt, aber schön knusprig war sie jedenfalls. Fragen an die freundliche Bedienung blieben mangels Sprachkenntnissen ergebnislos, und so bestellten wir unsere Gerichte nach den Nummern in der Karte.

Das Wok-Gemüse hatte wenig asiatische Anmutung und bestand aus Brokkoli, Bohnen, Mais, Paprika und einer Spur Shiitake-Pilze. Das Ganze war stark vermengt in einer sehr stark gelierten Asia-Soße, selbst gemacht, wie uns die Chefin versichert. Auch dazu gab es die halbe Kugel Reis. Die meisten Gäste seien Stammkunden und würden sich ihre Lieblingsspeisen mit individuellen Wünschen bestellen, was problemlos möglich sei. Das wussten wir natürlich nicht, aber gut zu wissen.

Sehr faire Preise auch bei den Getränken: Unser Wasser kostete 7,20 Euro, und der Wein, ein 2022er Riesling vom Weingut Klein, den wir aus dem ohnehin schon übersichtlichen Angebot gewählt haben, weil der Rivaner aus war, kam auf 31,90 Euro. In der Karte steht zwar 1 Liter, bekommen haben wir die erwartbare 0,75-l-Flasche, diese in einem Kühler und Eismanschette zum Selbsteinschenken.
Dass die Familie es gut macht, haben wir auch daran erkannt, dass der Gastraum innen und der Steingarten ziemlich ausgebucht waren, was für einen Sonntagabend nicht selbstverständlich ist und sicher nicht ausschließlich dem sehr bescheidenen Preisgefüge geschuldet ist. Mit ein paar kleinen Inspirationen mehr würde man vielleicht noch mehr Gäste ansprechen können, aber die folgenden Generationen können ja auch noch etwas für den Erfolg tun.

Fazit: Wer ein einfaches und gutes asiatisches Essen in schöner Atmosphäre und gern auch mit der ganzen Familie genießen möchte, kommt hier auf seine Kosten.

. (Foto: Christian Kutschera)
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. (Foto: Christian Kutschera)

Von Christian Kutschera
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