„Mit diesem Rahmenplan beginnt der Prozess, an dem Bürger und Träger von öffentliche Belangen beteiligt werden sollen, erst. Noch steht davon nichts fest, wir wollen den Plan aber auf einen vernünftigen Weg bringen”, eröffnete Ausschussvorsitzende Sandra Schauer die Sitzung. Björn Sassenberg, Fachgebietsleitung Planen und Bauen, stellte den überarbeiteten Plan und die neuen Erkenntnisse vor. Wesentliches Ziel des Sanierungsgebiets sei es, eine gemischte Nutzung und ein harmonisches Miteinander von Wohnen und Gewerbe in einer Art urbanen Stadtquartier zu erschaffen. Dabei sei im nördlichen Teil vorwiegend das Gewerbe angesiedelt, Wohnen soll dort aber auch möglich sein. Im Süden ist eine Wohnbebauung angedacht, die in vielfältiger Form denkbar wäre, doch auch Handwerks-, Dienstleistungs- und Handelsbetriebe dürften sich dort ansiedeln. Wichtigste Aussage des neuen Plans: das bestehende Gewerbe hat Bestandschutz. Die weiteren Planungen dürfen nicht dazu führen, dass bestehende Gewerbe eingeschränkt würden. Die verbleibenden Gebäude der Firma Neschen sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden, denn nur so können diese Grundstücke auch für Investoren, die dort bauen könnten, attraktiv gemacht werden. „Wir haben viel von dem aufgenommen, was kritisiert wurde, und den Plan dementsprechend abgeändert”, so Sassenberg. Unter anderem könne neben der Postenbörse ein Kindergarten entstehen (auch wenn diese Idee bei so manchen direkten Anlieger nicht auf Begeisterung stieß), auch ein Jugendpark mittig im Sanierungsgebiet wäre denkbar. An der Wilhelm-Raabe-Straße, dem Eingang zum Sanierungsgebiet, könne eine Art „Entree” entstehen, erwähnte Sassenberg. Auch eine Verlegung des dortigen Nahversorgers „nach vorne” wäre eine Idee. Dies stieß wiederum bei den dort ansässigen Gewerbetreibenden auf Verunsicherung. „Das widerspricht der Aussage, dass kein Gewerbe verdrängt werden soll oder Entwicklungsmöglichkeiten nicht eigeschränkt werden sollen”, war die Kritik. Auch die Versicherungen, dass dies alles nur Ideen seien und dass umfangreiche Gespräche diesbezüglich mit allen Beteiligten geführt würden und noch nichts feststehe, konnte die Verunsicherung nicht gänzlich tilgen. „Wir haben hier eine große Chance etwas Tolles zu entwickeln. Ein Ärztehaus wäre denkbar, ebenso günstige Baugrundstücke für junge Familien in Stadtnähe. Wir entwickeln hier städtisches Gebiet. Wir könne viel verbessern und aufwerten, doch sowas ist niemals einfach. Vielleicht überschlagen wir uns gerade mit Ideen, aber so eine Chance bekommen wir nicht oft”, stellte Axel Wohlgemuth heraus. Ideen und Anregungen wird es genügend geben – die anwesenden Anwohner erwähnten bereits einiges, was ihnen am Herzen läge: Parkplätze, Grünstreifen und Nutzung von alternativen Energien waren hier nur einige Stichworte. Der Prozess werde natürlich in Gänze noch einige Zeit benötigen, der nächste Schritt, eine Freigabe für den Beteiligungsprozess der Öffentlichkeit, wurde nun beschlossen. Foto:nh