In Zusammenarbeit mit den historischen Landschaften und den Niedersächsischen Landschaftsverbänden, auf denen die Ausstellung auch thematisch basiert, ist eine beeindruckende und informative Darstellung der Bedeutung und des Wirkens der Landschaften seit dem Mittelalter entstanden. Zur Erklärung musste Sigmund Graf Adelmann von der Schaumburger Landschaft etwas ausholen: im Mittelalter wurden die Menschen und die politische Vertretung eines gewissen Landstriches „Landschaft” genannt. Sie waren das Gegenüber der Landesherren und spielten eine wichtige Rolle unter anderem im Steuerrecht. Diese wurden Anfang des 19. Jahrhunderts dann durch Parlamente abgelöst. In Norddeutschland hielt sich dieser Begriff noch weiter und auch die Landschaften selber wurden aufrecht erhalten, so existieren diese historischen Landschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts noch heute. Ab den 60er Jahren wurden Töchterverbände gegründet, die sogenannten Landschaftsverbände. Insgesamt 13 historische Regionen gibt es in Niedersachsen, unter anderem dazugehörig ist die Schaumburger Landschaft. „Wir beziehen uns hier die Grenzen des historischen Schaumburgs von 1860, bis nach Hessisch Oldendorf und Steinhude”, erklärt Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft. Diese Landschaftsverbände werden, je nach Einwohnerzahl, mit einem Etat gefördert und wollen so die regionale Kultur unterstützen sowie die Identität und das Bewusstsein stärken. „Mit dem Etat kann man viel Gutes für die Regionen tun. Besonders die kleinen Ortschaften und nicht nur die Zentren sollen davon profitieren”, so Adelmann. Die Wanderausstellung informiert anhand ansprechend gestalteter Schautafeln und mit einem interaktiven Medientisch über die Geschichte und die heutige Bedeutung dieser Akteure. Neben historischen Fakten werden auch unter anderem besondere Förderprojekte der Schaumburger Landschaft der vergangenen Jahre gezeigt. Besonders erwähnenswert ist hier das Projekt „Nach Neuem trachten”, welches die prachtvolle Schaumburger Tracht in die Gegenwart holte als Inspiration für heutiges Modedesign. Noch bis zum 22. September kann die informative Ausstellung im Obergeschoss des Bückeburger Museums während der Öffnungszeiten bestaunt werden.