Alle Abendkirchen dieses Jahres standen unter der Jahreslosung: suche Frieden und jage ihm nach. Und sie näherte ich diesem Thema auf ihre Art. In der Kirche wird viel geredet, viel diskutiert. Das kann anstrengend sein, besonders mit Bedenkenträgern oder wenn einfache Fragen sofort zu Grundsatzdebatten führen, aber - die Jahreslosung ist Aktivität - Suche/Jage. Die täglichen Hiobsbotschaften von Krieg, Gewalt oder Klimawandel und die zunehmende Radikalisierung fordern Handeln – nicht diffamieren. Keine Nachrichten mehr lesen oder hören, ist ebenso verwunderlich, wie sich ins Private zurückziehen und keinen Anteil nehmen. „Man kann ja doch nichts machen” ist ein Satz, der Dr. Burgh-Lempart besonders ärgert Suchen ist mühsam, Finden kein Automatismus. Aktivität und Hoffnung bedingen sich und sind ein Weg. Es war nicht verwunderlich, dass Dr. Burgh-Lempart auch auf ihre Vergangenheit in Harenberg einging. Sie tat das im Rahmen des Themas und stellte das Bild des Apfelbaums im Garten ihres Großvaters, ihren Kletterbaum, in den Raum. Es war der Baum, der nur kleine, saure Äpfel trug. Sie „half” diesem Baum und hängte mit Paketband das Fallobst an die Zweige. Die Großmutter war überrascht oder tat so, um ihrem Enkelkind eine Freude zu machen. Und so fragt Dr. Burg-Lempart: Könnte das nicht ein Bild sein für den Blick der göttlichen Liebe der unserem Leben ruht? Gott hat die berechtigte Erwartung, dass wir in unserem Leben gute Früchte hervorbringen – auch wenn es nicht immer gelingt. Und die Musik dieser Abendkirche? Mit Nastja Schkinder, die ihr Instrument spielerisch virtuos beherrscht, war sicher: Ihre gefühlvolle Begleitung der Kirchenlieder würden es nicht allein sein, die begeistern würde. Sie hatte ein anspruchsvolles Bukett mitgebracht: Startend dem 1. Satz aus A. Vivaldi”Der Winter” folgte zwischen den Worten der Pastorin der 2. Satz von J. Rodrigos Aranjuez, Canarios von G. Sanz, Die Schwäne von P. Makkonen und Triana vom A. Beloschicky. Aber auch A. Piazolla war mit Oblivion und Libertango waren dabei. Fast ehrfurchtvoll gab es erst mit dem letzten Musikstück lang anhaltenden, herzlichen Applaus, der nicht nur eine Zugabe herausforderte. Direkt nach der Abendkirche, als man bei Snacks und alkoholfreien Cocktails noch lange zusammen über das „damals” Erlebte mit Dr. Burgh-Lempart, im Dorf, mit den Worten zur Jahreslosung sprach, bekam Nastja Schkinder sofort von einer der vielen, begeisterten Besucher ein Angebot für ein Engagement. Die Abendkirche geht 2020 weiter – schon im Januar. Das Programm wird in Kürze vorgestellt. Foto: privat