An den Gründungsakt am 22. Januar 1908 erinnerte Ratsmitglied Horst Peeck in einer Festrede. Damals fanden sich 23 Bürger im Alter von 28 bis 41 Jahren zusammen, die als aktive mit drei passiven Mitgliedern die Wehr aus der Taufe hoben. Die Aktiven, so war es in der Satzung festgelegt, mussten gesund und kräftig sein und hatten bei militärischer Disziplin regelmäßig zu üben. Wer unentschuldigt fehlte oder zu spät zum Dienst kam, wurde zur Kasse gebeten.
Durch die Gebietsreform im Jahr 1974 wechselte die Zugehörigkeit der Wiedensahler Wehr vom bisherigen Landkreis Stolzenau zum damaligen Landkreis Schaumburg-Lippe. Die Ortswehr wurde in den Verbund der Feuerwehren der Samtgemeinde Niedernwöhren eingegliedert, woran Samtgemeindebrandmeister Dieter Köpper erinnerte. Dies durchaus mit direkten Auswirkungen. Bereits 1975 konnte mit großer Eigenleistung ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden und 1978 erhielt die Wehr ein neues Löschfahrzeug. Damit, so Horst Peeck, war die Wehr bestens ausgerüstet.
„Das ist auch heute noch der Fall”, stellte Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote lobend fest. Die Wehr sei mit rund 30 aktiven Kameraden gut aufgestellt, mit zahlreichen Atemschutzgeräteträgern bestens ausgebildet und mit einem 2006 in Dienst gestellten Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank gut ausgerüstet.
Ganz besonders begrüßte Klaus-Peter Grote die Gründung einer Jugendfeuerwehr vor zehn Jahren sowie einer Kinderfeuerwehr im vergangenen Jahr. Hiermit habe man die Grundlagen für die Zukunft gelegt. Allen, die mehr über die lange Geschichte der Wiedensahler Blauröcke wissen möchten, legte Ortsbrandmeister Heinitz zum Abschluss seiner Ausführungen die vom ehemaligen Kreispressewart Matthias Blazek verfasste und 144 Seiten umfassende Chronik ans Herz.
Unter dem Tagesordnungspunkt Ehrungen konnten zehn fördernde Mitglieder für ihre langjährige Treue zur Wehr geehrt. 50 Jahre unterstützen Adolf Harmening, Rudolf Meyer und Wilhelm Döhrmann die Wehr. Alfred Feldgen ist seit 40 Jahren sowie Cord Horstmann, Werner Schröder, Heinz-Dieter Bax, Kurt Cholewa, Helmut Schönbeck und Friedrich-Wilhelm Hartmann seit 25 Jahren als Mitglied dabei. Die Ehrung von Rolf Döhrmann für dessen 25-jährige aktive Mitgliedschaft nahm Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote vor.
Beförderungsurkunden erhielten Rolf Stache und Joachim Peeck, die zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt wurden. Michael Jedamzik wurde nach erfolgreichem Abschluss der erforderlichen Lehrgänge zum Feuerwehrmann befördert. Foto: wtz