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Wenig Profilschärfe, zu wenig Sachverstand

Wenn das Landvolk zum „Grünen Abend“ einlädt und fast alle Landtagskandidaten sich zur Diskussion stellen, dann kann man, denke ich, erwarten, dass sich die Männer und Frauen ordentlich auf die Situation einstellen und vorbereiten. Moderator Henrik Brunkhorst jedenfalls hatte sich ausgezeichnet auf eine Reihe von wichtigen Themen vorbereitet, die die Landwirte derzeit bewegen. Die Stellungnahmen und Aussagen der Kandidaten zu den Bereichen waren dann nicht immer von Sachkenntnis geprägt. Eine Ausnahme waren aus meiner Sicht die Landtagsabgeordnete der CDU, Colette Thiemann, die keine Antwort schuldig blieb, sowie SPD-Kandidat Jan-Philipp Beck, beruflich im Wirtschaftsministerium tätig. Beides vermutlich nicht unbedingt schädlich für einen solchen Diskussionsabend. Dass nur Thiemann den Begriff CRISPR/Cas kannte, lässt sich sicherlich verschmerzen, wenig oder gar keine Meinung zu wichtigen landwirtschaftlichen Themen zu haben oder mit Plattitüden zu antworten: … vor der Wahl wird viel versprochen und hinterher wenig gehalten – da müssen wir mal sehen,“ bringt den Wahlkampf-Zuhörern – und um eine solche Veranstaltung handelt es sich ja wohl – wenig. Wenn dann als Ziel formuliert wird:“ Dann leihe ich mir den Traktor von meinem Sohn und mache bei den Trecker-Demos mit,“ oder“ dann setze ich mich in mein Auto und fahre direkt nach Brüssel zur EU.“, bin ich sowohl von Profilschärfe – was unterscheidet mich von den anderen - wie auch von guter Vorbereitung auf ein Wahlkampf-Thema enttäuscht.
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