„Was macht eigentlich...?“ - Ursula Helmhold
Im Rahmen der Serie des Schaumburger Wochenblatt „Was macht eigentlich...?“ schauen wir heute auf das Grüne Urgestein der Rintelner Ratspolitik, Ursula Helmhold: „Der Start in die Politik war echt irre“, so Helmhold, die vom damaligen SZ- und späteren Spiegel- und Süddeutsche Zeitung-Redakteur Georg Mascolo einmal als die „Mutter Courage“ des Rintelner Rates beschrieben wurde. Wie „irre“ der Start für sie in der Riege der alten weißen Männer im Rat war, zeigt eine Begebenheit, über der Verfasser dieser Zeilen 1986 auch im Schaumburger Wochenblatt berichtete. Ein Ratsherr bezichtigte sie der Lüge, die sie auf „Herrenabenden“ verbreitet hätte. Es ging damals um Atomkraft und der Herrenabend war eine Kirchenveranstaltung. Helmhold forderte eine Entschuldigung, die der Ratsherr vehement ablehnte. Er ließ es bis zu einem Urteil durch das Rintelner Amtsgericht kommen und musste dann öffentlich Abbitte leisten: „Für die Kerle im Rat war ich kaum auszuhalten!“ Konsequenz aus dem Urteil: „Bis dahin wurden Ratssitzungen noch auf Tonband aufgezeichnet, dies wurde danach eingestellt!“ Keine Beweise, bitte! Zwei wichtige Entscheidungen im Rat gehen auf ihr Konto: „Ohne meinen Antrag und das Mitwirkungsverbot für drei Ratsmitglieder gäbe es heute vielleicht keine Fußgängerzone!“ Außerdem setzte sie sich erfolgreich für die Einrichtung von Waldkindergärten ein.