Kaffee ist aber auch ein landwirtschaftliches Produkt, in dem sehr viel Handarbeit steckt. Denn die Kaffeepflanze ist äußerst sensibel und der richtige Umgang mit ihr ist entscheidend für die Qualität.
Expertise und Terroir
Ausschlaggebend für eine wirklich gute Tasse Kaffee sind daher vor allem zwei Faktoren: gesunde Ökosysteme und ein Know-how, das über den reinen Anbau hinausgeht. Deshalb unterhalten Hersteller ein Netzwerk von Agronominnen und Agronomen, die Farmerinnen und Farmer in Anbaugebieten unterstützen, um sehr gute und besondere Kaffees zu schützen und den Kaffeeanbau für die Zukunft zu bewahren. Darüber hinaus ist das Terroir für den Charakter eines Kaffees entscheidend. Dieser Begriff aus dem Weinanbau umschreibt das Zusammenspiel von Boden, Klima und Höhe.
Klimawandel beachten
Es braucht widerstandsfähige Kaffeepflanzen und einen auf den Klimawandel abgestimmten Anbau, der Dürre und Hitze entgegenwirkt. Umso wichtiger ist daher eine Agroforstwirtschaft, die die Biodiversität fördert. Gezielte Schulungen über das Pflanzen von Bäumen um oder zwischen Kaffeepflanzen helfen. So nimmt die Vogelpopulation zu, was wiederum den Insektenbefall reduziert, wodurch der Einsatz von Pestiziden verringert werden kann. Bäume wirken außerdem Bodenerosion entgegen und regulieren die Bodentemperaturen auf den Farmen. Das macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenheit, Schädlinge und Temperaturschwankungen.
Tricks für bessere Qualität
Kaffeeernte ist Handarbeit und rote Fingernägel, Schürzen oder Armbänder sind ein Trick, um die Farbe reifer Kaffeekirschen immer vor Augen zu haben. Das ist wichtig, denn schon wenige unreife Bohnen können den Geschmack des Kaffees beeinträchtigen. Übrigens, auch die Einkünfte und damit die Perspektiven verbessern sich in den Anbauländern, wenn die Qualität steigt.
Eine Wissenschaft für sich
In einer einzigen Kaffeebohne stecken hunderte Aromen, die sich erst bei der Röstung entfalten. Daher müssen neben der Qualität der Rohbohnen auch Röstzeit und Rösttemperatur stimmen. Dabei gilt die Faustregel: Je länger der Röstvorgang bei möglichst niedrigen Temperaturen dauert, umso aromatischer und bekömmlicher wird der Kaffee. Foto: privat